Noah Atubolu: Nach 24 Minuten strahlt es von den Anzeigetafeln: Noah Atubolu hat Richard Golz abgelöst und ist neuer Rekordler beim SC Freiburg. In der Saison 2000/2002 hatte Golz seinen Kasten 510 Minuten lang sauber gehalten, um 18.55 Uhr am Samstagabend ist Atubolu neuer Top-Torhüter beim Sportclub. Am Ende steht bei den Freiburgern wieder die Null, zum sechsten Mal in Folge, weshalb Atubolu nun 576 Minuten einschlagfrei ist. Scherzbolde meinen schon, der Bursche ginge vor allem deshalb ins Training, weil er da hin und wieder einen Volltreffer kassiere. Spaß beiseite, gegen Leipzig muss der 22-Jährige nicht viel abwehren, die schwierigste Aufgabe in der Nachspielzeit gegen Raum, bewältigt er souverän. Als Gratulation zum Rekord die Note: 1

Freiburgs Torwart Noah Atubolu fängt einen Torschuss ab.
Freiburgs Torwart Noah Atubolu fängt einen Torschuss ab. | Bild: Philipp von Ditfurth/dpa

Kiliann Sildillia: Der Franzose hat derzeit Lukas Kübler, seinen Konkurrenten auf der Rechtsverteidigerposition, abgehängt. Auch gegen Leipzig zeigt Sildillia eine solide Leistung, die er in der ersten Halbzeit mit einer Grätsche im Fünfmeterraum krönt, wodurch Leipzigs Mittelstürmer Sesko am Torschuss gehindert wird. Im zweiten Durchgang leistet sich der 22-Jährige zwei Fehlpässe im Mittelfeld, die den Gegner zu Angriffen einladen. Zum Glück bleibt‘s folgenlos. – Note: 3

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Philipp Lienhart: In der ersten Halbzeit muss der Österreicher auf der Hut sein, weil die Leipziger ihr Glück immer wieder über die linke Abwehrseite der Freiburger suchen. Lienhart sieht‘s, steht meist recht und ist in Summe zuverlässig wie immer – oder wie meist? – Note: 3

Matthias Ginter: Achtung: In der 6. Minute schenkt der SC-Abwehrchef dem Gegner einen Eckball, weil er für Sekunden die Koordination zwischen Haarspitzen und Zehennägeln verliert. Danach aber verliert Ginter nicht einen einzigen Zweikampf, hat vor und im Freiburger Strafraum die Lufthoheit und wenn es der Ernst der Sacher erfordert, grätscht und schubst und drückt der Mann, was geht. Super Leistung, Hut ab! – Note: 1

Christian Günter: Der Kapitän hat in der ersten Halbzeit einige Aktionen, die man lieber nicht so gesehen hätte. Etwa einen Ballverlust gegen Openda, der den Ball Baku auflegte, dessen Schussversuch aber brillant von Ginter verteidigt wurde. Es sieht so aus, als fremdle Günter mit seinem Vordermann Dinkci. In der zweiten Halbzeit besser, vielleicht ja auch, weil dann vor ihm der alte Kumpel Grifo spielt und nicht mehr Dinkci. – Note: 3,5

Freiburgs Christian Günter (2.v.l.) setzt zum Schuss auf das Tor von Leipzigs Torwart Peter Gulacsi an während rechts von Günter ...
Freiburgs Christian Günter (2.v.l.) setzt zum Schuss auf das Tor von Leipzigs Torwart Peter Gulacsi an während rechts von Günter Leipzigs Lutsharel Geertruida (2.v.r.) und Leipzigs Amadou Haidara (r) zu sehen sind. | Bild: Philipp von Ditfurth/dpa

Maximilian Eggestein: Ja, ja, immer dasselbe. Der Maxi spult ein Riesen-Laufpensum ab, nimmt Gegenspielern einige Male den Ball ab, weil er denen in Sachen Spielintelligenz voraus war. Ein richtiges Highlight ist sein Tackling gegen Openda in der 24. Minute, gucken, grätschen, Ball wegspitzeln, Jubel der Fans. Doch einer macht nicht mit: Schiedsrichter Sven Jablonski lässt sich vom jammernden Leizpiger beeindrucken und pfeift ihm einen Freistoß. Mal eben Pech für Eggestein. – Note: 3

Patrick Osterhage: Zweikampf, Sieger Osterhage. Zweikampf, Sieger Osterhage, Zweikampf, Sieger Osterhage. So könnte man weitermachen, wenn‘s nicht zu eintönig klänge. Richtig ist es auf jeden Fall. Der lange Mittelfeld-Freiburger wird zum Alptraum seiner Gegenspieler. Irgendwann in den 90 Minuten, irgendwo auf dem Spielfeld soll der Schlacks doch noch ein Duell verloren haben. Wann und wo? Wurscht, sagt der Südbadener. – Note: 1

Eren Dinkci: Im Sommer ist der junge Mann aus Heidenheim gekommen. Mit vielen Vorschusslorbeeren. Mit vielen Hoffnungen. Man kann Trainer Julian Schuster nicht vorwerfen, er hätte mit Dinkci keine Geduld. Am Samstagabend ist sie allerdings nach 45 Minuten zu Ende. Und das zurecht. Im Zweikampf immer zweiten Sieger und als ihm Doan einen perfekten Pass in den Lauf spielt, da kriegt Dinkci den Ball nicht unter Kontrolle. Sehr schade, leider Note 5

Ritsu Doan: Wie immer der Mann des Direktspiels, angespielt, schon weitergeleitet den Ball. Funktioniert mehrere Male wieder gut, aber zu oft nehmen die Kollegen das Tempo aus dem Angriff. Oder sie kriegen das Runde nicht unter Kontrolle wie etwa Dinkci kurz vor der Halbzeit. Am flüssigsten und deshalb schönsten Freiburger Angriff gleich nach Halbzeitpause natürlich beteiligt, doch als der japanische Nationalspieler schussbereit am Sechzehner lauert, misslingt Höler der Querpass. – Note: 2

Freiburgs Ritsu Doan ist am Ball während neben ihm Freiburgs Maximilian Eggestein (m) und Leipzigs Arthur Vermeeren (r) zu sehen sind.
Freiburgs Ritsu Doan ist am Ball während neben ihm Freiburgs Maximilian Eggestein (m) und Leipzigs Arthur Vermeeren (r) zu sehen sind. | Bild: Philipp von Ditfurth/dpa

Lucas Höler: Will nach 64 Minuten bereits über seinen dritten Saisontreffer jubeln, doch Leipzigs Torwart Gulácsi hat etwas dagegen und lenkt nach dem Kopfball der Freiburger Nummer 9 die Kugel über den Querbalken. Mehr Torgefährlichkeit war nicht, dafür holt sich Höler wieder mehrere Fleißbildchen ab für vorbildliches Arbeiten gegen den Ball, sprich Verteidigen weit vom eigenen Tor entfernt. Der Trainer mag‘s, der Mannschaft hilft‘s. – Note: 3

Junior Adamu: Darf mal wieder von Anfang an ran. Soll zusammen mit Höler als Doppelspitze agieren. Oder doch eher als frühzeitiger Störenfried des Leipziger Aufbauspiels? Offensivwirkung hat der Österreicher keine. In der ersten Halbzeit funktioniert auch das frühzeitige Verteidigen nicht wirklich. Im zweiten Durchgang sieht das besser aus, da gelingen Adamu einige frühe Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Nach 75 Minuten ist Schluss, Beste kommt. – Note: 4

Vincenzo Grifo (ab der 46. Minute für Dinkci): Erst mal nur auf der Bank? Ungewohnte Rolle für den Publikumsliebling, die er aber sportlich nimmt und ihn nicht daran hindert, lächelnd und winkend ins Stadion einzulaufen. Zur zweiten Halbzeit darf er dann doch aufs Feld. Es ist allerdings kein Spiel der vielen Höhepunkte, zwei besondere Situationen hat der Vince aber schon: 64. Minute, Freistoßflanke auf den Schädel von Höler, doch dessen Kopfball pariert Leipzigs Schlussmann Gulácsi. 81. Minute, Doppelpassduett mit Christian Günter, nach dessen Vorlage schießt Ritsu Doan den Ball aber am Tor vorbei. – Note: 3

Jan-Niklas Beste (75. für Adamu) bleibt ohne Bewertung.