Getränke sind wichtig
„Das A und O ist die Flüssigkeitszufuhr, also: trinken, trinken, trinken“, sagt Prof. Tim Meyer, der ehemalige Arzt der Fußball-Nationalelf. Wobei es nicht entscheidend ist, was man trinkt, sondern wie viel man trinkt. Meyer: „Normales Leitungswasser ist vollkommen okay. Gut sind auch Saftschorlen oder Tee.“ Kalte Getränke entziehen dem Körper mehr Wärme. Für die Magenverträglichkeit hingegen ist es besser, wenn die Getränke der Körpertemperatur angepasst sind. Da mit dem Schweiß auch Salz verloren geht, ist auch eine angewärmte Gemüsebrühe nicht verkehrt.
Obst – welches ist am besten bei Hitze?
Die Nummer eins ist die Wassermelone. Sie ist gesund, besteht zu 90 Prozent aus Wasser und ist so auch ein ausgezeichneter Durstlöscher. In den restlichen zehn Prozent finden sich Vitamine und Mineralstoffe, die sogar in den Kernen stecken. Die Frucht enthält außerdem Vitamin A, das die Haut vor Austrocknung schützt, sowie das Pigment Lycopen, das schützend gegen die Sonneneinstrahlung wirkt. Die Finger weglassen sollte man von Mangos. Die sind zwar lecker und fruchtig, doch wirken sie harntreibend und befördern den auf dem Fußballplatz eher ungünstigen Toilettengang.
Kohlenhydrate – hier scheiden sich die Geister
Ernährungsexperten widersprechen sich. Man solle mit vollem Kohlenhydratspeicher (etwa durch Nudeln oder Bananen) in den Wettkampf gehen, hieß es immer. Aber nun mehren sich Stimmen, die einen „aktivierten Fettstoffwechsel“ für besser halten. „Der Körper lernt, bei Belastung mehr Fett anstelle von Kohlenhydraten zu verbrennen“, sagt der Tübinger Biologe und Sportwissenschaftler Wolfgang Feil. Das erhöhe die Ausdauerleistungsfähigkeit. Zweierlei bleibt unstrittig: Mit leerem Magen geht nichts. Und drei Stunden vor dem Anpfiff muss die Mahlzeit verputzt sein.
Ballaststoffe – welches Brot ist das richtige?
Auch Brot beherbergt Kohlenhydrate. Als besonders gesund gelten ballaststoffreiche Sorten. „Schrotbrot mit groben Körnern, am besten aus echtem Sauerteig“, empfiehlt der Münchner Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm. Begründung: Es habe gut verwertbare Mineralien und sättige. Gut gesprochen, nur gilt genau dies nicht für den Tag des Wettkampfs, denn da wären die groben Körner eine Belastung für Magen und Darm. Die gute Nachricht für Kicker, die mit „Vogelfutterbrot“ nichts anfangen können: Ein Einback, ein Croissant oder gar ein Brioche sind besser.
Sonnenschutz ist das A und O
Experten raten dazu, Sport vor elf oder nach 18 Uhr zu betreiben. Generell sind die Ozonwerte zwischen 14 und 17 Uhr am höchsten, also exakt im Zeitfenster, in dem viele Fußballspiele ausgetragen werden. Auch wenn es sich vielleicht schräg ansehen mag, wenn sich Kicker mit Sonnencreme einreiben, aus Ärztesicht ist das alternativlos. „Gerade Menschen, die nicht vorgebräunt sind, müssen sich schützen“, sagt der ehemalige Nationalmannschafts-Doc Meyer. Sonst gibt‘s Sonnenbrand, und wem das egal ist: Die Hautkrebsrate ist in Deutschland von 2006 bis 2016 um 112 Prozent angestiegen.
(Dieser Artikel erschien auf SÜDKURIER Online erstmals im Sommer 2019.)