Weniger als ein Jahr vor der Heim-Europameisterschaft verliert die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit 1:4 gegen Japan – und wirft damit die Frage auf, ob Bundestrainer Hansi Flick noch die Trendwende schaffen kann. Wir haben Trainer aus der Region gefragt, ob ein Wechsel auf dem Chefposten der DFB-Elf notwendig ist.

Ali Günes, Trainer des Türkischen SV Singen

Ali Günes, Trainer des TSV Singen und Ex-Profi u.a. beim SC Freiburg sowie Ex-Nationalspieler für die Türkei
Ali Günes, Trainer des TSV Singen und Ex-Profi u.a. beim SC Freiburg sowie Ex-Nationalspieler für die Türkei | Bild: Maurice Sauter

„Es ist immer einfach, alles auf den Trainer abzuwälzen. Die deutschen Spieler sollten sich besser fragen, ob sie ihre Leistung wirklich zu 100 Prozent abrufen, ob sie die nötige Mentalität im Nationaltrikot aufbringen. Ich glaube aber, dass es besser ist, dass Flick weg ist – zum einen ist es besser für ihn persönlich, dass ein Schlussstrich gezogen wird, und zum anderen könnte ein neuer Trainer vielleicht doch noch frischen Wind reinbringen.

Jürgen Klopp wäre für mich der ideale Nachfolger, diese Lösung ist jedoch unwahrscheinlich. Julian Nagelsmann würde ich es aber auch zutrauen.“

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Daniel Pietzke, Trainer des SV Buch

Daniel Pietzke, Trainer des SV Buch (Bezirksliga Hochrhein).
Daniel Pietzke, Trainer des SV Buch (Bezirksliga Hochrhein). | Bild: Scheibengruber, Matthias

„Aufgrund der Entwicklung der vergangenen Monate gab es keine Alternative zur Trennung von Bundestrainer Hansi Flick. Was seine Nachfolge angeht, kommt mir nur Matthias Sammer in den Sinn. Aber wahrscheinlich wird es ein anderer werden – einer, der nicht so kritisch gegenüber den Herren des DFB ist.“

Ronny Warnick, Trainer des SC Gottmadingen-Bietingen

Ronny Warnick, Trainer des SC Gottmadingen-Bietingen (Landesliga Staffel 3).
Ronny Warnick, Trainer des SC Gottmadingen-Bietingen (Landesliga Staffel 3). | Bild: Peter Pisa

„Das ist aus meiner Sicht die richtige Entscheidung. Hansi Flick hätte schon nach dem WM-Debakel in Katar gehen müssen. Man hat da schon gesehen, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Fehler in der Taktik und bei der Aufstellung haben dazu geführt, dass die Spieler völlig verunsichert sind. Flicks Nachfolger sollte jemand sein, der den Fußball aus deutscher Sicht besser versteht, der wieder die alten Tugenden wie Kampfgeist und Siegeswillen beleben kann. Matthias Sammer wäre vielleicht der Richtige dafür.“

Michael Gallmann, Trainer des FC Schlüchttal

Michael Gallmann, Trainer des FC Schlüchttal (Bezirksliga Hochrhein).
Michael Gallmann, Trainer des FC Schlüchttal (Bezirksliga Hochrhein). | Bild: Ralf Schäuble

„Ich verstehe die Trennung von Hansi Flick nicht ganz, für mich ist der Trainer nicht der Hauptschuldige. Ich hätte die Mannschaft in der Pflicht gesehen, auf dem Platz die Leistung zu erbringen. Wenn natürlich die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr gestimmt hat, ist es besser so. Einen passenden Nachfolger, der verfügbar ist, sehe ich aktuell nicht.“

Manuel Klökler, Co-Trainer von Servette Genf (Schweizer Super League)

Manuel Klökler, aus Konstanz stammender Co-Trainer von Servette Genf (Schweizer Super League).
Manuel Klökler, aus Konstanz stammender Co-Trainer von Servette Genf (Schweizer Super League). | Bild: juergen roessler

„Ob die Entscheidung richtig war oder nicht, das möchte ich nicht beurteilen. Wenn man aber die Resultate sieht – und Fußball ist ein Ergebnissport – dann ist sie folgerichtig. Vielleicht ist er sogar selbst dankbar, dass es so gekommen ist. Ich glaube nicht, dass es der Trainer allein zu verantworten hat. Die Spieler stehen auf dem Platz, und was sie in letzter Zeit gebracht haben, war auch nicht das Gelbe vom Ei.“