Es war Landesderby-Zeit in der vollen Helios Arena. Die Wild Wings brauchten dringend Punkte im Kampf um Platz zehn, Mannheim wollte seine gute Form bestätigen. Die erneute Veränderung im Schwenninger Kader betraf in diesem Spiel die Verteidigung, die komplett umgestellt worden war und in die Jordan Murray zurückkehrte. Pausieren musste Boaz Bassen.
Eines derartig brisanten Duells würdig begannen beide Mannschaften mit hohem Tempo, viel Energie und Engagement, aber auch mit erhöhter Aufmerksamkeit in der Defensive. Nach einem sehr kurzen Abtasten ging es dann flott hin und her, die beiden Torhüter Michael Bitzer auf Schwenninger Seite und Felix Brückmann für die Adler konnten und mussten sich schnell auszeichnen. Insgesamt ließen aber beide Teams wenig zu, machten die Räume mit viel Einsatz sehr eng. Die etwas besseren Möglichkeiten hatten die Gäste, ebenso wie eine Spur mehr Spielanteile.
Senyshyn bringt Wild Wings in Führung
Das Tor schossen aber diesmal die Wild Wings und gingen damit endlich mal wieder in Führung. Zach Senyshyn erzielte in der 18. Minute das 1:0 mit einem präzisen Schuss ins kurze Eck. Es war bereits der elfte Saisontreffer des Kanadiers, fein vorbereitet von Sebastian Uvira. Der Vorlagengeber war in der ersten Pause durchaus einverstanden mit dem Auftritt der Schwäne: „Wir stehen defensiv sehr gut und müssen genau so weitermachen“, meinte Uvira.
Das machten die Gastgeber, legten sogar noch eine Schippe drauf. Sie spielten noch giftiger, störten früh und erfolgreich, schalteten schnell um. Und sie belohnten sich für ihre extrem harte Arbeit. In der 27. Minute erhöhte Jordan Murray auf 2:0, der Ex-Mannheimer traf aus der Halbdistanz. Doch die Kurpfälzer hatten postwendend die Antwort durch Marc Michaelis, der 18 Sekunden später aus spitzem Winkel den Anschlusstreffer erzielte.
Schwenninger Torfestival
Aber Schwenningen ließ sich nicht vom Kurs abbringen. Das Forechecking funktionierte, man gewann Zweikämpfe und hatte Zug zum Tor. Ein Konter ebnete schließlich den Weg zum 3:1. Mirko Höfflin wurde bei seinem Alleingang regelwidrig gebremst, Tyson Spink verwandelte den fälligen Penalty souverän (38.) und verbuchte damit seinen 19. Scorerpunkt.
Die Stimmung unter den 5030 Zuschauern in der ausverkauften Arena kochte – und wurde nur wenig später noch ausgelassener. Uvira netzte nach einem seiner unwiderstehlichen Solos fein zum 4:1 und seinem ersten Saisontor ein (44.). Weitere fünf Minuten später gab es dann kein Halten mehr, als erneut Senyshyn das 5:1 erzielte. Mit dem 6:1 durch Philip Feist (56.) wurde es schließlich ein Eishockey-Fest. Das 6:2 durch Michaelis (57.) war ein Schönheitsfehler. So standen am Ende ein hochverdienter und gefeierter Heimsieg sowie drei extrem wichtige Punkte.