Die Nachfrage nach sauberem Trinkwasser aus dem Bodensee wird immer höher. „Die Nachfrage der Kommunen steigt“, sagte der Vorsitzende, des Zweckverbands Bodensee-Wasserversorgung (BWV), Jürgen Zieger, am Dienstag in Esslingen. Die Versorgung der Bürger mit Wasser sei zwar gesichert, die „Verteilung des Wassers wird aber immer schwieriger“, sagte Zieger, der gleichzeitig Oberbürgermeister in Esslingen ist.

Bodenseewasser für vier Millionen Menschen

Als größter Fernwasserversorger der Republik leitet die BWV das Bodenseewasser an insgesamt 183 Verbände und Kommunen in den nördlichen Landesteilen Baden-Württembergs. Insgesamt rund vier Millionen Menschen trinken so aufbereitetes Bodenseewasser.

Immer mehr Wasser wird aus dem See gepumpt

Die Wasserentnahmen aus dem Bodensee steigen seit Jahren kontinuierlich an – eine Folge des Bevölkerungswachstums und des Klimawandels mit immer längeren Trockenperioden und unterdurchschnittlichen Niederschlägen. Am 25. Juli 2019 zogen die Pumpen des BWV mit 554.000 Kubikmetern die größte jemals gemessene Tages-Wassermenge aus dem See. Das sind rund 50 Prozent mehr als normal. Um die Versorgung sicherzustellen, investiert der Fernversorger in den kommenden 15 Jahren gut 360 Millionen Euro in neue Pumpwerke und Leitungen. Schwerpunkt der Investitionen ist Sipplingen, wo das Wasser auch aus dem Bodensee gepumpt wird.

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Als Folge steigt auch der Wasserpreis, den der Fernversorger den Kommunen in Rechnung stellt. Für 2021 rechnet der Zweckverband mit einem Preis von knapp 65 Cent je Kubikmeter Frischwasser. Zum Vergleich: Der Endkundenpreis in Baden-Württemberg beträgt aktuell rund 2,20 Euro je Tausend Liter. Die regionalen Schwankungen sind aber sehr groß.