Nach vier Verlustjahren in Folge ist der Schramberger Leiterplattenspezialist Schweizer Electronic 2023 mit einem satten Gewinn wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Wie das am Aktienmarkt notierte Unternehmen am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, machten die Schwarzwälder im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn (Ebitda) von 47,4 Millionen Euro. Um Sondereffekte bereinigt standen immerhin noch 8,9 Millionen Euro in den Büchern.
Verkauf des China-Geschäfts macht sich positiv bemerkbar
Grund für das starke operative Ergebnis war der mehrheitliche Verkauf der chinesischen Schweizer-Tochtergesellschaft SEC. Diese hatte das Traditionsunternehmen jahrelang in die roten Zahlen gedrückt und zwischenzeitlich die finanzielle Stabilität des Unternehmens ernsthaft bedroht. Ende 2022 summierte sich der Schweizer-Verlust auf 33,5 Millionen Euro. Das Eigenkapital war mit fast neun Millionen Euro tief rot.

Umsatz 2023 auf Rekordniveau
Durch den Verkauf von 80 Prozent an SEC an den chinesischen Wus-Konzern hat Schweizer nun wieder mehr Spielräume. 2023 stand sogar ein Rekord-Umsatz in den Büchern. Die Erlöse stiegen nach Firmen-Angaben mit einem Plus von 6,4 Prozent auf einen Rekordwert von 139,4 Millionen Euro und hätten damit über den Erwartungen gelegen, wie Schweizer mitteilte.
Ein starkes viertes Quartal habe den hohen Zuwachs ermöglicht. Der Nettoverschuldungsgrad verbesserte sich signifikant auf 64,2 Prozent ebenso wie die Eigenkapitalquote, die Ende 2023 bei 24,3 Prozent lag. Im Vorjahr war das Eigenkapital mit minus 5,5 Prozent negativ.
2024 wird man weiter wachsen
Für 2024 erwarten die Schwarzwälder ein Umsatzwachstum auf 140 bis 150 Millionen Euro. Das sei „entgegen dem Gesamtmarkt“, wie Schweizer betonte. Die positive Prognose resultiere aus dem Hochlauf der Produktion von Elektronikbauteilen für moderne Hybrid-Autos, wie es hieß.
Ausflug nach China mit Folgen
Mit dem Geschäftsjahr lässt Schweizer das Kapitel China weitgehend hinter sich. Im Boomjahr 2017 hatte sich das Schramberger Unternehmen entschieden, ein eigenes Leiterplattenproduktionswerk in Fernost zu errichten und dafür rund 100 Millionen Euro investiert und eine eigene Gesellschaft – SEC – gegründet.
Der Eröffnung des Werks fiel Mitte 2020 in den Beginn der Corona-Krise. Die Folge von Lockdowns und umfassenden Reisebeschränkungen waren monatelange Verzögerungen beim Hochfahren des Standorts, die die Verluste in dem Zukunftsmarkt in die Höhe trieben. Durch die 80-Prozent-Übernahme des China-Geschäfts durch den langjährigen Schweizer-Ankeraktionär WUS hat das Werk nun ganz neue Perspektiven.