Dieser Fisch ist nicht nur in unserer Region bekannt: Felchen gelten als Spezialität aus dem Bodensee – auch wenn im Obersee derzeit ein Fangverbot herrscht, damit der Bestand sich erholen kann. Die Fischer am See sehen den Kormoran mitverantwortlich dafür, dass es immer weniger Felchen gibt. Eine mögliche Bestandsregulierung wird aktuell geprüft.

Neben Diskussionen über die Felchenpopulation sorgt auch die Grammatik für Diskussionen. Welches ist der richtige Artikel für den Bodenseefisch? Wenn Sie nun „das Felchen“ antworten, dann war das bis vor kurzem noch falsch.

„Das Felchen“ am Bodensee geläufiger

Denn der Duden wies bislang nur „der Felchen“ als richtige Option aus. Dabei ist unter Einheimischen „das Felchen“ geläufiger. Das bestätigte etwa Rainer Berg, Vorstandsmitglied des Fischereimuseums in Langenargen, dem SÜDKURIER im März. „Die Frage ist ungeklärt und beides ist richtig“, sagte Berg damals. In der Region werde häufiger „das Felchen“ gebraucht, aber unter Experten sei auch „der Felchen“ bekannt.

Der SÜDKURIER erkundigte sich daher beim Duden, weshalb „das Felchen“ nicht als korrekt ausgewiesen wird. In den Texten des Dudenkorpus überwiege „der Felchen“, sagte eine Sprecherin des Cornelsen Verlags im März. Im Dudenkorpus finden sich etwa Zeitungsartikel, Romane und andere Texte. Anhand dieser Texte entscheidet der Duden, welche Wörter ins Wörterbuch aufgenommen werden.

Jetzt ist beides richtig

Da allerdings auch „das Felchen“ im Dudenkorpus auftaucht, sollten die Regeln angepasst werden. „Wir haben uns entschieden, Ihre Anregung aufzugreifen, zusätzlich den Artikel ‚das‘ zu zeigen, und zwar in der Form ‚der, auch das‘“, schrieb die Sprecherin.

Es dauerte einige Monate, bis diese Regelung tatsächlich angepasst wurde: Ein Update wurde von der Sprecherin „im Laufe des Sommers“ angekündigt. Seit kurzem ist der Eintrag nun online auf der Seite des Dudens geändert. Somit ist nun jeder mögliche Artikel erlaubt – also fast. Denn in der Schweiz ist auch „die Felche“ geläufig. Im Zweifel gilt: Am besten den Plural verwenden, dann kann nichts schiefgehen.