War es Eifersucht? Noch rätseln Ermittler über das mögliche Motiv eines 49-Jährigen, der in Villingen-Schwenningen seine Ex-Freundin umgebracht haben soll. Der Eifersuchts-Verdacht liegt nahe: Nur zwei Monate bevor die 39-Jährige in ihrer Wohnung von hinten mit einem harten Gegenstand erschlagen wurde, soll sie aus der gemeinsamen Wohnung in ein Frauenhaus gezogen sein. Doch wie hat es sich genau abgespielt? Wurde sie im Affekt getötet, oder war es ein kaltblütig geplanter Mord?

Zahlreiche Hinweise auf den Mann als Täter

Ob der in Untersuchungshaft sitzende Mann seine ehemalige Lebensgefährtin wirklich umgebracht hat, werden Ermittlungen ergeben. Doch wie der SÜDKURIER erfuhr, sollen die Beweise schon jetzt mehr als eindeutig sein. Der Verdächtige selbst schweigt gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft. Vor seiner Familie soll er behaupten, nichts mit dem Tod zu tun zu haben.

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„Seine Kinder, seine Verwandten, seine Freunde – sie alle haben sich von ihm abgewandt“, berichtet ein Mann, der dem Verdächtigen nahe steht, aber in der Zeitung nicht erkannt werden will. In der Justizvollzugsanstalt besuche ihn ausschließlich sein Anwalt.

Wenige Tage nach der Tat ist die Wohnung noch versiegelt.
Wenige Tage nach der Tat ist die Wohnung noch versiegelt. | Bild: Küster, Sebastian

Der Verteidiger soll den Verdächtigen über den Stand der Ermittlungen informieren, die die Kripo eingeleitet hat. Die Konstanzer Staatsanwaltschaft lässt sich nicht in die Karten blicken, was die Beweislast angeht.

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Wie man aus Justizkreisen hört, sei die Obduktion der Leiche erst vor einigen Tagen abgeschlossen worden. Wegen der Corona-Krise habe sich die Untersuchung verzögert. Der Bericht des Rechtsmediziners wird in der Regel dann an das Landeskriminalamt nach Stuttgart geschickt. Dort untersuchen Spezialisten die Spuren vom Tatort.

Blutspritzer an Decke sagen viel aus

Der Obduktionsbericht ist ein wichtiger Baustein im Ermittlungspuzzle. Die Härte des Schlags zum Beispiel lässt darauf schließen, welche Statur der Täter haben muss. Im Fokus der Auswertung stehen auch die Blutspritzer. Wie man hört, waren sie vor allem an der Wohnungsdecke zu finden. Anhand dieses Verlaufs kann das Landeskriminalamt genau feststellen, aus welchem Winkel die Frau angegriffen wurde, was Rückschlüsse auf Tatverlauf und Täter zulässt. Sollten die Spezialisten gar Blutspritzer auf der Kleidung des Verdächtigen nachweisen, gilt der Mann als überführt.

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