
Mit steigendem Alkoholpegel kann so mancher Southside-Veteran nicht mehr an sich halten. Wer über den Zeltplatz des Southside schlendert, hört die Puristen dann nölen, was Pop-Band X hier überhaupt zu suchen habe? Und wieso spielt Hip-Hop-Künstler Y auf der großen Bühne?
Nur das Gemecker Betrunkener? Nicht nur. Ein Blick auf die Line-Ups der vergangenen Jahre zeigt: Das Southside wandelt sich. Neben den Queens of the Stone Age und Die Ärzte stehen da plötzlich Macklemore und Casper. Dieses Jahr wirbt das Festival unter anderem mit Kontra K, K.I.Z und Deichkind als Headliner, die allesamt alles andere als Rocker sind.
Ist das Southside überhaupt noch ein Rockfestival? Dieses Jahr wird es 25 Jahre alt. 1999 öffnete das Festival erstmals seine Toren, damals noch auf dem Fliegerhorst Neubiberg bei München, im Jahr danach dann in Neuhausen ob Eck. Wir haben die Spielpläne aller Jahre ausgewertet.
Rock regiert — oder nicht?
Die Stammgäste kommen aus Schweden
Zum Bereich Reggae zählen Bands wie Seeed, die schon vier Mal in Neuhausen aufgetreten sind. Zu den Stammgästen zählen sie damit nicht. Diese kommen aus Schweden und hören auf den Namen The Hives. Die Alternative-Rock-Band stand schon acht mal auf den Bühnen des Southside — so oft wie keine andere.
Neben The Hives spielten auch die anfangs erwähnten Queens of the Stone Age schon häufig in Neuhausen. Häufiger als Die Ärzte, die erst fünf Mal das Southside beehrt haben.
Auch die diesjährigen Headliner von Deichkind waren schon sechs Mal dabei. Insofern hat Abwechslung bei den musikalischen Gattungen in Neuhausen durchaus Tradition.