Ein eigenes Startup zu gründen, das erfordert Ideen und viel Mut. Geschäftsideen hegten die drei langjährigen Freunde und Fußballkollegen Manuel Fitz (36), Marcel Bücheler (34) und Sebastian Igel (34) schon seit ihrer Jugend.

Ende 2020 wagten die Drei den Schritt und gründeten in Pfullendorf das Startup „mutwerk Vertriebs UG“ als Nebengewerbe. Sie wollten ihre Energie in positive Erlebnisse stecken und auch dem Umfeld etwas zurückgeben.

Bambus ist nachhaltiger als Baumwolle

Ihr Faible für Lifestyle brachte sie buchstäblich auf die Socken. Doch nicht die gewöhnliche Baumwollsocke sollte es sein, sondern der Rohstoff Bambus. „Bambus ist die deutlich nachhaltigere Alternative zur Baumwolle, da keine künstliche Bewässerung und keine Pestizide notwendig sind“, sagt Marcel Bücheler.

Die Pflanze wachse extrem schnell nach und für ein paar Cent mehr leiste der Kunde einen Beitrag zum Umweltschutz. Da Bambus als stärkster Grashalm der Welt gilt, wählten sie den Namen „bambusladen“ und ließen ihre Socken unter der Marke „grashalm“ eintragen.

Vom Design bis zum Bestücken der regionalen Verkaufsstellen hält „mutwerk“ bei allen Schritten die Fäden in der Hand. „Jede Socke durchläuft ein paar Entwicklungsschleifen“, erklärt Marcel Bücheler. Der Sitz muss passen, die Verarbeitungsqualität, das Bündchen und natürlich muss das Design auch entsprechend stylisch sein.

„Nie mehr unangenehme Gerüche“

Manuel Fitz beschreibt die Trageeigenschaften: „Ja, Bambus ist sehr viel weicher als Wolle. Es fühlt sich leicht und glatt auf der Haut an, was es besonders angenehm für empfindliche Haut macht.“ Der wohl größte Vorteil sei die antibakterielle Wirkung. „Nie mehr unangenehme Gerüche.“

Derzeit werden die Bambussocken noch in Asien produziert. Dort ist die Verarbeitung von Textilien aus Bambus verbreitet. Aktuell sucht „mutwerk“ in Europa den richtigen Lieferanten, der unter ordentlichen Arbeitsbedingungen und in der geforderten Qualität produziert. „Ziel ist, dass die Socke nicht mehr um die halbe Welt reist und die Qualität und Kommerzialität passen“, betonen Fitz und Bücheler.

Regionalität unterstützt den Klimaschutz

Von Anfang haben an haben die Firmengründer ihre Arbeitsbereiche aufgeteilt. Buchhalter Manuel Fitz ist für die Finanzen und die Verwaltung zuständig, der Projektleiter in der Automobilbranche Marcel Bücheler für die organisatorischen Abläufe und Kontakt zu den Herstellern und Sebastian Igel kommt aus der Textilbranche.

Marcel Bücheler ist ein junger Unternehmer. 2020 gründete er mit seinen Freunden Manuel Fitz und Sebastian Igel das Startup „mutwerk“, ...
Marcel Bücheler ist ein junger Unternehmer. 2020 gründete er mit seinen Freunden Manuel Fitz und Sebastian Igel das Startup „mutwerk“, das sich auf Bambussocken spezialisiert hat. | Bild: Sandra Häusler

Die „grashalm“ Socken werden in mehreren Geschäften in Pfullendorf verkauft. Diese Regionalität kommt auch dem CO²-Fußabdruck entgegen, den die jungen Unternehmer mit dem gemeinnützigen Partner PRIMAKLIMA durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensieren. Die Unterstützung regionaler Unternehmen, der Wirtschaftsförderung und der Stadt Pfullendorf sei „Gold wert“ und fühle sich wie ein Miteinander an.

„Das Geschäft darf die Freundschaft nicht belasten.“

Mittlerweile sind die Drei nicht nur immer noch beste Freunde, sondern jeder hat auch eine Familie gegründet. Alle Drei bauen in Aach-Linz ein Haus und sind künftig Nachbarn. Einig ist sich das Trio darin: „Das Geschäft darf die Freundschaft nicht belasten!“

Die Gründung des Startups war mit vielen Gebühren, Fixkosten und Bürokratie verbunden. „Da musste man schon mal die Zähne zusammenbeißen“, erinnert sich Manuel Fitz. Die Unternehmer wollen weniger Bürokratie.

Weiterhin sollte die Regierung mit Anreizen und Fördergeldern Firmenneugründungen den Start erleichtern. „Es ist aufwändig, aber mit Fleiß, Hartnäckigkeit und Mut kann man was erreichen“, sind Bücheler und Fitz überzeugt.