Wer im Sommer an den Bodensee kommt, hat einiges vor – sehr wahrscheinlich auch, im See zu schwimmen. Im Bodensee laden rund 48 Billionen Liter Wasser zum Planschen ein. Doch es gibt einige Regeln zu beachten. Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengestellt.

Wo darf ich im Bodensee baden gehen?

Ob Freibad, Strandbad oder doch eine öffentliche Badestelle: die Möglichkeiten am Bodensee baden zu gehen, sind vielseitig. Grundsätzlich darf man (fast) überall ins Wasser, vorausgesetzt es ist kein privates Gelände oder mit einem Badeverbot gekennzeichnet.

Laut Bodensee-Schifffahrts-Ordnung (BSO) betrifft das Verbot die Einfahrten von Häfen oder Landestellen von Fahrgastschiffen im Umkreis von 100 Metern.

Um nicht übersehen zu werden benötigen Schwimmer ab einer gewissen Distanz zum Ufer eine Boje.
Um nicht übersehen zu werden benötigen Schwimmer ab einer gewissen Distanz zum Ufer eine Boje. | Bild: Anette Bengelsdorf

Ebenso ist es nicht erlaubt, sich beim Schwimmen an Boote oder andere Wasserfahrzeuge zu hängen. Wer außerhalb der Uferzone schwimmt und ohne Begleitfahrzeug unterwegs ist, benötigt nach den aktualisierten Regeln der BSO einen „gut sichtbaren Schwimmkörper“ – etwa eine Boje. Die Uferzone endet 300 Meter vom Seeufer entfernt.

Was gibt es am Bodensee zu beachten?

Wer auf Nummer sicher gehen will, geht in den Bereichen der zahlreichen Naturstrandbäder schwimmen. Hier gibt es in der Regel eine Badeaufsicht und einen gesicherten Zugang ins Wasser – meist sogar mit barrierefreier Möglichkeit. In einer Übersicht finden Sie alle offiziellen Badestellen im Bodenseekreis und im Landkreis Konstanz.

Badestellen gibt es am Bodensee wie Sand am Meer.
Badestellen gibt es am Bodensee wie Sand am Meer. | Bild: Sabine Wienrich

Das Bodenseewasser wird an verschiedenen Stellen regelmäßig auf Keime geprüft. Überschreitet eine Badestelle die Werte, wird der Bereich vorerst geschlossen. Auch daran sollten sich alle Badegäste halten. Außerdem müssen Naturschutzgebieten respektiert werden. Vereinzelte Abschnitte können daher gesperrt sein.

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Von der Brücke in den Bodensee springen – ja oder nein?

In Konstanz wird die Fahrradbrücke jeden Sommer zum inoffiziellen Sprungturm in den Seerhein. Manche sagen sogar: Wer hier nicht einmal gesprungen ist, ist kein echter Konstanzer. Aber ist das überhaupt erlaubt?

Von der Fahrradbrücke zu springen gehört in Konstanz zum Sommer dazu.
Von der Fahrradbrücke zu springen gehört in Konstanz zum Sommer dazu. | Bild: Robert Hahn Bauer

Ja, ist es grundsätzlich schon – solange sich keine Boote nähern, heißt es von der Wasserschutzpolizei Konstanz und laut Bodensee-Schifffahrts-Ordnung. Dennoch rät Polizei davon ab: Die Wassertiefe oder die Geschwindigkeit der Schiffe werde oft falsch eingeschätzt.

Aufblasbare Einhörner und Co. – sind Luftmatratzen erlaubt?

Gerade für Kinder gehören aufblasbare Schwimmringe oder Luftmatratzen zum optimalen Badespaß dazu – und das ist grundsätzlich auch erlaubt. In den Strandbädern gelten meist eigene Regeln für den Gebrauch, die sich je nach Bad unterscheiden können.

Einhorn, Donut oder Ananas: Luftmatratzen oder -inseln gibt es mittlerweile in allen Größen und Formen.
Einhorn, Donut oder Ananas: Luftmatratzen oder -inseln gibt es mittlerweile in allen Größen und Formen. | Bild: Thomas Warnack/dpa

Lediglich auf dem Rhein ist das „Treibenlassen mit nicht lenkbaren Schwimmkörpern“ laut BSO verboten. Das gilt in Konstanz für den Seerhein vom Frauenpfahl in der Konstanzer Bucht bis zur Landestelle Ermatingen.

Auf Schweizer Seite ist der Rhein-Abschnitt zwischen der Landestelle Öhningen bis zur Straßenbrücke Schaffhausen-Feuerthalen betroffen sowie der Alte Rhein auf der Strecke von der Brücke Rheineck-Gaissau bis zur Mündung in den Bodensee.

Wo ist am Bodensee FKK erlaubt?

Am Bodensee wird die Freikörperkultur (FKK) von einigen Menschen gelebt. Dafür gibt es einige Badestellen, die dafür ausgewiesen sind. Dazu gehören der Strandabschnitt in Sipplingen-Süßenmühle und ein gekennzeichneter Bereich beim Strandbad Hörnle in Konstanz sowie beim Strandbad Fußach in Bregenz.

Die Freikörperkultur hat auch am Bodensee ihre Anhänger.
Die Freikörperkultur hat auch am Bodensee ihre Anhänger. | Bild: Cian Hartung

In der Szene sind allerdings auch noch inoffizielle Badestellen in Kressbronn, Unteruhldingen und Freidrichshafen bekannt, wo Menschen unbekleidet ihre Zeit verbringen. Ansonsten herrscht an den Badestellen eine Kleiderordnung.

Hinweis: Die hier zusammengestellten Informationen bieten einen Überblick über allgemeine Vorschriften rund um den Bodensee. Je nach Gemeinde können zusätzliche Regelungen oder Beschilderungen vor Ort gelten. Diese sind verbindlich und sollten stets beachtet werden.

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