Der Bodensee zieht nicht nur Urlauber, sondern auch Angler magisch an. Dank seiner Größe und dem reichen Fischbestand ist er ein echtes Paradies für alle, die gerne die Rute auswerfen. Doch wer hier angeln möchte, sollte die wichtigsten Regeln kennen.
Wer darf im Bodensee angeln?
Wer am Ufer zwischen Kressbronn und Konstanz angeln möchte, benötigt einen gültigen Fischereischein sowie eine befristete Angelerlaubnis für den jeweiligen Gewässerabschnitt. Die Zuständigkeit für Fischerei im Bodensee liegt ausschließlich bei ForstBW. Eine Angelerlaubnis können Interessierte über die Internetseite beantragen.
Kinder unter zehn Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen mit gültigem Fischereischein angeln. Jugendliche bis 16 Jahre können ohne Prüfung einen Jugendfischereischein erhalten und ebenfalls nur in Begleitung eines erwachsenen Fischereischeininhabers angeln.
Was darf ich angeln?
Zu den beliebtesten Zielfischen am Bodensee zählen Barsch (auch Egli oder Kretzer genannt), Felchen, Zander, Hecht und Aal. Das macht das Angeln hier abwechslungsreich und spannend. Besonders geschätzt wird der Felchen, eine echte Bodensee-Spezialität.
Wichtig: Seit dem 1. Januar 2024 gilt ein dreijähriges Fangverbot für Felchen. Für Hechte gilt häufig eine Anlandepflicht – das heißt: Gefangene Tiere dürfen nicht zurückgesetzt, sondern müssen ans Ufer gebracht werden – unabhängig von ihrer Größe.
Was muss ich beim Angeln am Bodensee beachten?
In Deutschland dürfen Angler maximal zwei Ruten mit je zwei Haken verwenden. Um die Verbreitung von Fischkrankheiten zu vermeiden, sind als Köder nur Kaulquappen und Weißfische aus dem Bodensee zugelassen. Lebende Köderfische sind verboten.
Laut Paragraf 17 Absatz 2 des Fischereigesetzes dürfen gefangene Fische weder verkauft noch gegen andere Waren eingetauscht werden. Davon ausgenommen sind Berufsfischer.
Gefangene Fische müssen sofort an Land gebracht und getötet werden, außer es handelt sich um Fische in der Schonzeit. In diesem Fall müssen die Fische, sofern sie noch lebensfähig sind, umgehend aus den Fanggeräten befreit und wieder ins Wasser gesetzt werden.
Wann darf ich angeln?
Das Angeln ist ausschließlich tagsüber erlaubt – mit Ausnahme des Aalfangs, der vom Ufer aus bis 1 Uhr nachts gestattet ist. In bestimmten Bereichen, etwa an den Mündungen von Argen und Schussen, gelten besondere Schutzbestimmungen.
Wo darf ich am Bodensee angeln?
Grundsätzlich erstreckt sich der Angelbereich über das baden-württembergische Bodenseeufer, das für die Allgemeinheit zugänglich ist. Bestimmte Uferstrecken sind allerdings davon ausgenommen:
- Konstanzer Trichter bis Fischerhaus auf Schweizer Seite (siehe Fischereirechtbegrenzungspfähle)
- Rosenau bis Litzelstetten-Henkerhölzle
- Fischereigrenzpfahl bei Nußdorf bis Mündung Seefelder Aach
- Strandbad Hagnau bis zum Mühlenbach im Kirchberger Wäldle
- Beiderseits der Mainau, Obere und Untere Güll
- Rotachmündung FN
- Der Fährhafen in Friedrichshafen darf ganzjährig von den beiden Ufermolen aus befischt werden. Von der Ostmole aus erst ab der entsprechenden Beschilderung. Die Stege und die Seestraße im Hafenbereich sind ganzjährig für die Angelfischerei gesperrt.
- Schlössli Bottighofen
Dazu zählen ebenso Naturschutzgebiete wie das Eriskircher Ried, die Lipbach Mündung, Seefelder Aach Mündung, das Ufer in Bodman-Ludwigshafen sowie das Gebiet Obere und Untere Güll.
Auch in bestimmten Fischerei-Schonbezirken ist das Angeln verboten:
- Bezirk I (Rotach) reicht von der Schlosskirche Friedrichshafen bis zum Eriskircher Ried, wobei Hafenanlagen nicht eingeschlossen sind.
- Bezirk II (Schussengrund) erstreckt sich vom Strandbad Eriskirch bis zum Strandbadsteg in Langenargen.
- Bezirk III (Argen und Mühlbach) beginnt in Verlängerung des Landungsstegs in Langenargen, verläuft bis zur 25-Meter-Tiefenlinie, folgt dieser Linie bis zur Höhe des Seezeichens 47 und geht von dort rechtwinklig zurück ans Ufer. Die Hafenanlagen von BMK, Meichle & Mohr sowie der Hafen Langenargen – mit Ausnahme ihrer Einfahrten – gehören nicht dazu.
Angeln ist vor den Ufern von Bayern, Österreich und der Schweiz nur im freien Gewässer erlaubt – also nur in Bereichen, in denen die Wassertiefe mehr als 25 Meter beträgt. Eine Übersichtskarte vom Bodensee gibt es hier.
Was gilt für Angler in der Schweiz und in Österreich?
In der Schweiz darf man vom Ufer aus angeln, ohne dafür eine spezielle Erlaubnis zu benötigen (Freiangelei). Voraussetzung dafür ist eine Rute mit einem einfachen Haken (ohne Widerhaken) und einem natürlichen toten Köder. Für das Angeln vom Boot wird ein Patent benötigt. Eine Übersicht der Fischerei-Schongebiete auf der Schweizer Seite gibt es hier.
In Österreich hingegen benötigen Angler eine Tages- oder Wochenkarte. Dafür muss der Angler einen gültigen Fischereischein aus seiner Heimatgemeinde besitzen.
Hinweis: Die hier zusammengestellten Informationen bieten einen Überblick über allgemeine Vorschriften rund um den Bodensee. Je nach Gemeinde können zusätzliche Regelungen oder Beschilderungen vor Ort gelten. Diese sind verbindlich und sollten stets beachtet werden.
Welche weiteren Regeln gelten auf dem Bodensee?
Nicht nur für Boot- und Schiffsfahrer gelten auf dem Bodensee besondere Regeln, sondern auch für Schwimmer, Wassersportler, Angler und Camper. Diese finden Sie in unseren Übersichten:
