Der Bodensee lädt nicht nur zum Baden und Planschen ein, auch Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten. Ob Tauchen, Windsurfen oder mit dem eigenen Board für Stand-Up-Paddling (SUP) – auf dem Wasser ist (fast) alles erlaubt. Diese Vorschriften sollten Wassersportler jedoch beachten.

Welche allgemeinen Regeln gibt es auf dem Bodensee für Wassersportler?

Auf dem Wasser gilt die Bodensee-Schifffahrts-Ordnung (BSO). Grundsätzlich sollten Wassersportler die Daumenregel „Windkraft vor Muskelkraft vor Motorkraft“ kennen. Ausnahmen bilden hier Linienschiffe und Berufsfischer.

Außerdem gilt: Abstand zu anderen Booten einhalten, nicht in Hafeneinfahrten aufhalten und Sperrzonen (rot-weiß-rote Bojen oder Schilder) meiden. Dazu gehören auch Naturschutzgebiete, wie das Eriskircher oder Wollmatinger Ried.

Ein Sportler surft über die Wellen des Bodensees. Besonders stürmische Tage sind bei den Windsurfer beliebt. Trotzdem sollten ...
Ein Sportler surft über die Wellen des Bodensees. Besonders stürmische Tage sind bei den Windsurfer beliebt. Trotzdem sollten Sturmwarnungen nicht außer Acht gelassen werden. | Bild: Felix Kästle/dpa

Wer draußen auf dem Wasser unterwegs ist, sollte stets das Wetter im Blick haben. Bei Starkwind leuchten die orangefarbenen Blinkscheinwerfer mit 40 Intervallen pro Minute auf. Spätestens bei der Sturmwarnung (90 Intervalle pro Minute) müssen Wassersportler so schnell wie möglich den See verlassen.

SUP, Kanu, Kajak und Co.

Die Regeln für Kanufahrer, SUP-Sportler und Nutzer vergleichbarer Wassersportgeräte sind sehr ähnlich. Wer damit auf dem Bodensee unterwegs ist, muss eine Schwimmweste dabei haben – wenn er sich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernt.

Seit 2022 müssen Bretter und kleine Boote auf dem Bodensee mit Namen und Anschrift des Eigentümers gekennzeichnet sein. Außerdem ist es hilfreich, die Mobilfunknummer auf das Board zu schreiben, um Suchaktionen bei herrenlosen Brettern zu vermeiden.

Mit einem Paddel und aufblasbaren Brett hat sich das Stand-Up Paddel, kurz SUP, zu einem beliebten Hobby auf dem See entwickelt.
Mit einem Paddel und aufblasbaren Brett hat sich das Stand-Up Paddel, kurz SUP, zu einem beliebten Hobby auf dem See entwickelt. | Bild: Gerald Jarausch

Auf einigen Abschnitten des Rheins ist das Fahren mit Wasserskis oder ähnlichen Geräten, sowie „die Verwendung von Wellenbrettern und das Treibenlassen mit nicht lenkbaren Schwimmkörpern“ verboten. Stand-Up-Paddles fallen nicht darunter, da sie lenkbar sind.

Das Verbot gilt sowohl für den Seerhein vom Frauenpfahl in der Konstanzer Bucht bis zur Landestelle Ermatingen als auch für den Rhein-Abschnitt zwischen der Landestelle Öhningen bis zur Straßenbrücke Schaffhausen-Feuerthalen. Zudem greift es für den Alten Rhein auf der Strecke von der Brücke Rheineck-Gaissau bis zur Mündung des Flusses in den Bodensee.

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Kitesurfen

Kitesurfen oder auch Drachenfliegen sind am gesamten deutschen Bodensee verboten. Für ausgewählte Zonen erteilt der Bodenseekreis jedoch Sondergenehmigungen gegen Gebühr. Diese kostet 28 Euro und wird für zwei Jahre ausgestellt. Wer eine Genehmigung erhält, muss sich an die Zonen und die BSO halten.

Der Strand unterhalb der Klosterkirche Birnau ist ein beliebter Treffpunkt für Kitesurfer. Doch wer am Bodensee Kitesurfen möchte, ...
Der Strand unterhalb der Klosterkirche Birnau ist ein beliebter Treffpunkt für Kitesurfer. Doch wer am Bodensee Kitesurfen möchte, benötigt dafür eine Genehmigung. | Bild: Felix Kästle/dpa

In der Schweiz und in Österreich ist das Kiten vereinzelt erlaubt. Am Schweizer Ufer benötigen Kitesurfer keine Genehmigung. Jedoch darf auch hier nur in Gebieten gekitet werden, die der Kanton freigegeben hat. Die Zonen im Kanton Thurgau sind in einem Merkblatt festgehalten. Für den Kanton St. Gallen sind keine Kitegebiete ausgewiesen.

Wasserski

Jetskis sind am Bodensee zum Schutz von Natur und Tierwelt verboten – wer trotzdem Tempo auf dem Wasser will, kann auf Wasserski setzen. Der Sport ist nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt: tagsüber, bei guter Sicht, außerhalb der Uferzone oder in speziellen Wasserski-Startgassen.

Wasserskifahren ist auf dem Bodensee nur außerhalb der Uferzone erlaubt.
Wasserskifahren ist auf dem Bodensee nur außerhalb der Uferzone erlaubt. | Bild: Aurelia Scherrer

Auf dem Zugboot müssen mindestens zwei Personen anwesend sein – ein Fahrer und jemand, der den Wasserskifahrer sowie das Zugseil im Auge behält.

Rudern

Die Rudervereine am Bodensee haben ihre eigene Ordnung. Grundsätzlich gilt jedoch: Bei Sturmwarnung, Gewitter oder Nebel herrscht Rudersperre – egal, wie ruhig das Wasser wirkt. Auch Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit sind in der Regel nicht erlaubt.

Für einen Ausflug mit dem Ruderboot müssen Ruderer immer eine Schwimmweste mit sich führen.
Für einen Ausflug mit dem Ruderboot müssen Ruderer immer eine Schwimmweste mit sich führen. | Bild: Felix Kästle/dpa

Ruderer müssen für jede anwesende Person eine Rettungsweste mitführen. Diese müssen bei Fahrten außerhalb der 300-Meter-Uferzone getragen werden. Auf dem Wasser haben Schwimmer, Segelboote unter Segel und Surfer Vorrang. Andere Wasserfahrzeuge wie Kanus oder Tretboote sind gleichberechtigt.

Tauchen

Wer den Bodensee nicht nur von oben erleben will, kann auch in die faszinierende Unterwasserwelt abtauchen. Wichtig: Wer vom Ufer startet, muss eine gut sichtbare „A“-Flagge am Land setzen. Bei Tauchgängen vom Boot gehört die Flagge ans Boot oder an eine Boje.

Unter Wasser gibt es im Bodensee viel zu entdecken. Das Gewässer war Jahrhunderte lang eines der wichtigsten Transportwege. Entsprechend ...
Unter Wasser gibt es im Bodensee viel zu entdecken. Das Gewässer war Jahrhunderte lang eines der wichtigsten Transportwege. Entsprechend viele Wracks liegen in der Tiefe. | Bild: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Hafeneinfahrten und markierte Fahrwasser sind tabu, besonders im Umfeld von Fahrgastschiffen. Hier muss ein Abstand von 100 Metern eingehalten werden. Der Bodensee ist anspruchsvoll – mit kaltem Wasser, Steilwänden und schlechter Sicht ist er nichts für unerfahrene Taucher.

Hinweis: Die hier zusammengestellten Informationen bieten einen Überblick über allgemeine Vorschriften rund um den Bodensee. Je nach Gemeinde können zusätzliche Regelungen oder Beschilderungen vor Ort gelten. Diese sind verbindlich und sollten stets beachtet werden.

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