In diesen Tagen beginnen überall in der Region die ersten Weihnachtsmärkte. Doch die Vorfreude auf Glühwein und gebrannte Mandeln wird durch eine Nachricht aus Nordrhein-Westfalen getrübt. Dort sollen sich zwei junge Islamisten in einer Telegramgruppe über einen Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt ausgetauscht haben.
Ein 15-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen und ein 16-Jähriger aus Brandenburg sind laut den Ermittlungsbehörden dringend verdächtig, eine Detonation auf einem Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant zu haben. Sie hätten beabsichtigt, einen Kleinlaster durch „Brennstoffe“ zur Explosion zu bringen und dadurch Besucher zu töten, sagt die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Donnerstag.
Anschlagsrisiko hat eine neue Qualität erreicht
Angesichts des Kriegs im Nahen Osten hat das Bundesamt für Verfassungsschutz vor der akuten Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland gewarnt. „Die Gefahr ist real und so hoch wie seit langem nicht mehr“, sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang am Mittwoch in Berlin. Das Anschlagsrisiko habe „eine neue Qualität“ erreicht.
Für die Sicherheitskonzepte auf den Weihnachtsmärkten sind die Städte und die Veranstalter zuständig. Der Weihnachtsmarkt in Freiburg zählte im vergangenen Jahr mehr als eine Million Besucher. Der Veranstalter ist das städtische Unternehmen „Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe“. Laut einer Unternehmenssprecherin könne sich das Lagebild stündlich ändern: „Daher werden kurz vor Beginn des Weihnachtsmarktes noch einmal finale Szenen und Abläufe besprochen.“
Veranstalter und Behörden im engen Austausch
Zur Sicherheit der Besucher seien Ordner auf der Veranstaltungsfläche unterwegs. „Die Stadt steht in ständigem Austausch mit der Polizei, um gegebenenfalls auf sich ändernde Umstände reagieren zu können“, sagt die Sprecherin weiter.
Das Unternehmen Weihnachtsmarkt am See organisiert den Konstanzer Weihnachtsmarkt. Tommy Spörrer, Geschäftsführer der Firma, sagt auf SÜDKURIER-Anfrage: „Der Weihnachtsmarkt am See hat ein seit Jahren bewährtes und eingespieltes Sicherheitskonzept.“ Zu den Details dieses Konzepts äußere er sich grundsätzlich nicht. Der Veranstalter stehe aber im engen Austausch mit den beteiligten Behörden.
Polizei beobachtet Weihnachtsmärkte intensiv
Die Polizei beobachtet Weihnachtsmärkte schon seit einigen Jahren intensiv, wie das Polizeipräsidium Ravensburg dem SÜDKURIER erklärt: „Spätestens seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz haben die Sicherheitsbehörden Veranstaltungen mit größeren Menschenansammlungen wie Weihnachtsmärkte grundsätzlich entsprechend im Blick.“ Daran habe sich aktuell nichts geändert. Nähere Angaben zu entsprechenden Maßnahmen wolle man aber nicht machen.