Während in Konstanz 11.000 Menschen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt haben, hat es in Villingen einen Aktionstag mit Plakaten, Prosecco und einem Lichtermeer gegeben. In Pfullendorf und Stockach standen sich AfD und Gegendemonstranten gegenüber. Hier wurde am Wochenende zwischen Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein demonstriert:
Bad Säckingen
Etwa 400 Menschen kamen bereits am Freitagabend in Bad Säckingen auf dem Münsterplatz zusammen, um dort ein Zeichen für Demokratie und gegenseitigen Respekt zu setzen. Zur Zusammenkunft hatte die örtliche Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) aufgerufen.
Konstanz
Ein Jahr nach den letzten großen Protesten in der Konstanzer Innenstadt zog es am Samstag etwa 11.000 Demonstranten auf die Straßen zwischen Herosé-Park und Stadtgarten. Neben Vertretern aus Politik und Kirche war auch Solale Shirasi, eine iranische Frauenrechtlerin, mit dabei. Sie berichtete, wie sie in Deutschland echte Meinungsfreiheit kennengelernt habe und mahnte, diese Werte nicht gegen Hass und Hetze einzutauschen.
Villingen-Schwenningen
Mit Protestplakaten und einer sehr lauten Kulisse stellten sich am Samstag etwa 500 Personen gegen eine AfD-Veranstaltung in Villingen. Das Offene Antifaschistische Treffen VS hatte zum Protest gegen den „Bürgerdialog“ der Partei im kleinen Saal des Theaters am Ring aufgerufen. Der Protest erreichte einen so starken Lautpegel, dass die Veranstaltung im Theater erst mit 15-minütiger Verspätung starten konnte. 230 Besucher füllten den kleinen Saal, der durch Security vor Ort gesichert war.
Zuvor hatte der Verein „VS ist bunt“ in der Villinger Innenstadt einen Aktionstag unter dem Motto ‚Vielfalt leben – Demokratie leben‘ veranstaltet. Am Riettor bot die Initiative neben Kinderschminken, einer Fotoaktion, eines Poetry Slams und Musik ein Quizspiel, um sich mit Freunden und Familie über Demokratie und Vielfalt auszutauschen. Am Ende der zweistündigen Aktion bildeten hunderte Teilnehmer ein Lichtermeer und setzten mit Gesang ein Zeichen gegen Hass und Hetze.
Waldshut-Tiengen
In der Waldshuter Kaiserstraße zeigten am Samstag an die 500 Teilnehmer und Redner verschiedener Parteien Flagge. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Aufstehen, Demokratie verteidigen – wir sind die Brandmauer“. Veranstalter war der Grünen-Ortstverband Waldshut-Tiengen.

Pfullendorf
Etwa 250 Menschen beteiligten sich am Samstagabend an einer Mahnwache vor der Stadthalle, um gegen eine Veranstaltung der AfD zu protestieren. Angemeldet hatte die Aktion die Gruppierung „Omas gegen Rechts“. Immer wieder skandierte die Menge „Nazis raus“, wenn vornehmlich männliche Besucher in die Stadthalle gingen.
Unbeeindruckt vom Geschehen zeigte sich die Mehrzahl der Teilnehmer der Wahlkampfveranstaltung, bei der letztlich rund 350 Plätze besetzt waren. Eingestimmt wurde das Publikum mit einem Imagefilm, der den wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands schlaglichtartig zeigte. Als „letzte konservative Kraft Deutschlands“ bezeichnete dabei Patrick Kohl vom AfD-Kreisverband Sigmaringen, der als Veranstalter fungierte, seine Partei.
Stockach
Auf gut 100 Anhänger der AfD kamen bei einer Kundgebung in Stockach am Sonntagnachmittag rund 280 Gegendemonstranten. Auf dem Dillplatz standen sich eine Versammlung der Konservativen und eine Mahnwache des Bündnisses für Demokratie und Menschenwürde gegenüber. Während es in Redebeiträgen von Bundestagskandidaten und Landtagsabgeordneten der AfD vor allem um bundespolitische Themen ging, gestaltete die Gemeinschaft aus Grünen, SPD, Linkspartei, der Kulturbrücke und des Bündnisses für Demokratie in Konstanz den Nachmittag mit musikalischer Umrahmung.