Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verteidigt die landesweite Prüfung von 600 Anwärtern für die Arbeit als Polizeikommissare. Die Studenten der Polizeihochschule in Villingen waren in drei Hallen angetreten, um ihre Kenntnisse zu beweisen. Im Nachgang hatte sich die Deutsche Polizeigewerkschaft – die Konkurrenz der GdP – darüber beschwert. Sie monierte unter anderem, dass es vor der dreitägigen Veranstaltung keine Schnelltests gegeben habe (wir berichteten).
Diese Kritik hält die Gewerkschaft der Polizei für nicht gerechtfertigt. Die späte Kritik der Kollegen sei „rein populistisch“, schreibt GdP-Landeschef Hans-Jürgen Kirstein in einer Pressemitteilung. Der Wirbel um den Test für die 600 Bewerber habe die Prüflinge unnötig belastet und Stress verursacht, sagt er. „Letztendlich sind sie die Leidtragenden. Ihnen wurde ein Bärendienst erwiesen“, stellt der Interessenvertreter fest.
Können die Prüflinge ihre Ausbildung wie geplant beenden?
Viele Polizeistudenten fragten sich nun, ob sie wie geplant ihre Ausbildung bis April beenden können. Kirstein hofft das und verweist auf unbesetzte Planstellen: „Wir erwarten sie händeringend auf den Dienststellen.“
Die Prüfung in drei Hallen und einem kleinen Raum für schwangere Kandidatinnen war vom Gesundheitsamt genehmigt worden, wie dem SÜDKURIER am Freitag bestätigt worden war. Der Pressesprecher der Hochschule hatte von einem „ausgeklügelten Konzept“ gesprochen, mit dem man das Verfahren ummantelt habe. Die Kandidaten waren gebeten worden, ihren „Gesundheitszustand täglich eigenverantwortlich zu überprüfen.“ Auf einen Coronatest war aber verzichtet worden.