Aus Sitara wird Siddhartha – aus dem Stern wird der Erleuchtete. Klingt indisch, ist es auch. Nachdem das Restaurant Sitara aufgrund von zwei Wasserschäden sowie gesundheitlichen Problemen des Betreibers Anoop Singh Mudher im Januar 2024 nach rund zwei Jahrzehnten zugemacht hatte, öffnet das Haus in diesen Tagen, voraussichtlich Ende März, wieder seine Pforten.
Dann allerdings unter neuem Namen und unter neuer Führung: Ajit Singh, jahrelang Mitarbeiter im Sitara, erfüllt sich mit dem Siddhartha einen langgehegten Traum.

„Ein Restaurant sollte für seinen Besitzer wie sein Kind sein, das man pflegt und darauf aufpasst“, sagt der 39-Jährige. Und weiter: „Qualität steht für mich immer ganz oben. Ich bin gerne Gastgeber und ich denke, dass ich ein guter Gastgeber bin.“
Aus Sitara in der Paradiesstraße wird Siddhartha: Doch noch ist viel zu tun
Noch wartet eine Menge Arbeit auf den Gastronomen, der zuvor ebenfalls im indischen Restaurant Mayura am Fischmarkt, später Six Sense, arbeitete. Diverse Kleinigkeiten summieren sich – Leitungen müssen verlegt, die Elektronik ausgebessert oder Organisation im Hintergrund durchgeführt werden.
Die letzten Wochen seien ein echtes Abenteuer gewesen: „Mal fehlte eine wichtige Lieferung aus Indien, mal gab es technische Probleme mit der Elektrik. Doch mit jeder Herausforderung wurde meine Vorfreude auf den Tag der Eröffnung nur größer.“
Die finale Abnahme durch die Behörden sei zwar gesichert, stehe aber ebenfalls noch aus. Er zeigt sein Handy und scrollt mit dem Finger nach unten. Immer und immer wieder. „Das sind alles meine Telefonate von gestern“, erklärt er. „Und alle hängen nur dem Restaurant zusammen.“
Ajit Singh übernimmmt das indische Restaurant in Konstanz: „Es soll noch besser werden“
Trotz der aufwendigen Vorbereitungen hat Ajit Singh viel Spaß und spürt eine positive Spannung. „Stress macht mir nichts aus, damit kann ich sehr gut umgehen. Ich genieße das sogar“, sagt er. „Die Vorfreude auf meine Gäste ist riesig. Wenn sie nach dem Besuch sagen ‚Wow, das war ein Erlebnis‘, dann bin auch ich glücklich.“
Klar ist ihm jedoch: „Obwohl ich mehrere Jahre hier gearbeitet habe und die Qualität nicht schlechter, sondern noch besser werden soll, muss ich mir das Vertrauen erneut erarbeiten. Ich möchte mit meiner Erfahrung und Leidenschaft die Menschen überzeugen.“

Das Angebot im Siddharta wird ähnlich dem des Sitara sein: authentische indische Küche, wie Ajit Singh erklärt: „Wir kochen so wie in unserer Heimat. Viele Inder gleichen ihre Küche dem europäischen Geschmack an, aber das wollen wir nicht.“
Traditionelle Gerichte wie das Tandoori, ein im Ofen zubereitetes Gericht mit mariniertem Fleisch, benannt nach dem Tandur, was übersetzt Backofen heißt, aber auch diverse andere, auch vegetarische Angebote warten auf die Gäste: Chicken Tikka Masala, Butter Chicken, Mango Suppe, verschiedene Sorten von Naan Brote.

Chicken Tikka kostet 22,90 Euro – Hähnchen mit Joghurt Marinade, Knoblauch, Ingwer, Paprika und Weißkohl; Tandoori Jheenga gib es für 25,90 Euro – Garnelen, Joghurt, Knoblauch, Ingwer, Paprika und Weißkohl; Lamm Rogan Josh kostet 21,90 Euro – Lammfleisch, Tomaten, Knoblauch, Ingwer und frischer Koriander; Hyderrabado Bagara Baingan gibt es für 17,90 Euro – Auberginen, Erdnüsse, Sesamsamen und Tamarinde; Dal Makhani für 16,90 Euro – schwarze Linsen, Butter, Sahne und aromatische Gewürze.
Siddhartha ist übrigens ein Beiname Buddhas und bedeutet „derjenige, der sein Ziel erreicht hat“. Ziel eins hat Ajit Singh mit der Eröffnung seines eigenen Restaurants erreicht – Erfolg im Sinne von zufriedenen Gästen, die gerne wiederkommen, wäre Ziel zwei, das er ab sofort angeht.