Still ist es in den Dörfern geworden, jedenfalls was die Blasmusik betrifft. Kein Feierabendhock, kein Frühschoppen, kein Wein- oder Mostfest wird dieses Jahr in Bermatingen und seinem Ortsteil Ahausen stattfinden. Wegen der Corona-Krise dürfen die Musiker nicht proben und öffentliche Veranstaltungen, bei denen nicht zu kontrollieren ist, wer sie besucht, sind verboten. Finanziell stellt die Corona-Krise eine Katastrophe dar, denn den Vereinen entgehen wichtige Einnahmen, die notwendig sind, um etwa Uniformen, Instrumente und Noten in Schuss zu halten.

Konzepte für kleinere Aktionen in Ahausen

Beim Musikverein (MV) Ahausen ist man sehr betrübt, denn eigentlich wollte man dieses Jahr das 40. Mostfest rund um die St. Jakobus Kirche feiern. „Für unser 40. Mostfest waren vier Festtage geplant, das wird so sicher nicht stattfinden können“, sagt Maurice Parent, Vorsitzender des MV Ahausen. Insgesamt möchte man aber die Entwicklungen abwarten und gegebenenfalls reagieren. Man habe schon die eine und andere Idee, zum Beispiel ist man gerade dabei ein Konzept zu erarbeiten, um an dem Mostfest-Wochenende, 3. bis 6. Juli, „Dinnele-to-Go“ anzubieten. „Überlegt hatten wir uns etwas wie eine Online-Reservierung oder ähnliches, vielleicht bauen wir eine kleine Homepage auf, auf der man sich eintragen kann. Das wird dann über einen Stand ausgegeben und verkauft.“ Dies sei eine Idee, die man habe, er könne sich außerdem vorstellen, dass man noch andere kleine Aktionen auf die Beine stellt, „allerdings nur, wenn sich die Auflagen im Rahmen halten und alles natürlich unter Berücksichtigung der geltenden Hygienebestimmungen“, so Parent. Geduld ist auf jeden Fall bei den Menschen gefragt, denn momentan darf ja nicht geprobt werden, vielleicht demnächst in kleinen Gruppen. „Daher wird es auch nicht am Tag der Lockerungen gleich ein Konzert geben, wir brauchen ja auch etwas Vorlaufzeit.“

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Bärenzunft: Sommerfest-Premiere im nächsten Jahr

Bei der Bermatinger Bärenzunft hat man sich damit abgefunden, die Premiere des Sommerfests am Dorfgemeinschaftshaus auf das kommende Jahr zu verschieben. Zunftmeister Robert Müller dazu: „Zu den Veranstaltungen der Bärenzunft sieht es so aus, dass wir erst mal unsere Generalversammlung abhalten möchten, wenn es die Bedingungen erlauben.“ Gedanklich ist der Zunftmeister eher schon in der kommenden Fasnetsaison und wie die Corona-Krise sich bis dahin entwickelt. „Wenn Impfstoffe frühestens erst im Frühjahr 2021 zur Verfügung stehen, sehe für Großveranstaltungen keine große Chance.“

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Weinfest soll ein neues Konzept bekommen

Ebenfalls abgesagt ist das Bermatinger Weinfest, dessen Konzept in diesem Jahr auf dem Prüfstand stand, nachdem sich die Besitzverhältnisse auf dem Festplatz geändert hatten und das Weinfestkomitee somit Zeit gewonnen hat. „Beim Weinfest-Konzept muss noch einiges abgearbeitet werden, doch ich sehe alles positiv“, meint Müller. Jetzt bleibe es erstmal abzuwarten, wie sich der bisherige Platz entwickelt. Der Markgraf, die Gemeinde und die neuen Besitzer des Weinkellers seien auch in die Entwicklung eingebunden. Zudem seien derzeit noch wichtige Posten im Weinfestkomitee zu vergeben.

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Musikverein Bermatingen spielt dieses Jahr keine Auftritte mehr

Beim MV Bermatingen hat man akzeptiert, dass unter den geltenden Bedingungen weder ein Platzkonzert oder Feierabendhock, noch ein Torkelfest abzuhalten sind. „Wir haben nun generell alle Feste abgesagt, also auch Kameradschaftsabend, Feierabendhock, Jugendplatzkonzert“, erklärt die Vorsitzende Anna Reisch. Des weiteren werde der MV Bermatingen auch keine auswärtigen Auftritte dieses Jahr spielen, sondern alles zum Schutz der Gesundheit der Musikanten absagen. Man habe sich im Vorstand abgestimmt, dass man, auch wenn etwas erlaubt werden würde, nichts veranstalten werde. „Es wären sicherlich viele Auflagen zu erfüllen, die sich negativ auf den Flair auswirken würden. Maßnahmen wie Sicherheitsabstand und Masken widersprechen in meinen Augen eigentlich dem, was eigentlich so ein Fest bewirken soll. Die Stimmung und die Gemütlichkeit, die ja gerade so einen Frühschoppen oder Feierabendhock ausmachen, wären einfach nicht die selbe“, so Reisch. Außerdem möchte man Helfer wie Gäste nicht in Gefahr bringen. Das Weihnachtskonzert habe man als einziges noch nicht abgesagt. „Bis Dezember ist noch Zeit und bis dahin kann sich die Situation ja tatsächlich noch zum Positiven ändern. Es wäre ein schönes Probenziel und würde diesem katastrophalen Jahr einen schönen Abschluss bieten.“