Bermatingen – Sportlich ist der SV Bermatingen (SVB) auf dem Fußballplatz unterwegs, aber auch drumherum tut sich so einiges. Bei einem der jüngsten Spiele der Ersten Mannschaft in der Kreisliga A stellte Vorsitzender Christoph Hafen die Neuerungen vor und erklärte, durch welche Maßnahmen der Spielbetrieb verbessert wurde.

„Wir haben hier Großes vor und es wird noch Einiges dazukommen“, versprach Vorsitzender Hafen. Dabei verwies der Vorsitzende auch auf Probleme. Es werde immer schwieriger mit der Jugend: C-, B- und A-Jugend trainieren in Spielgemeinschaften mit Salem und Deggenhausertal, deswegen brauche man einen zweiten Bus. Schon fast erreicht sei das Ziel, die aktiven Mannschaften aus den eigenen Reihen aufzubauen. Stolz sei man, in der laufenden Saison alle fünf Spiele in Folge gewonnen zu haben. Darunter waren Gegner wie der SV Denkingen, ein ehemaliges Landesliga-Team, und trotz vieler Krankheits- und Verletzungsfälle war die Herrenmannschaft beim Spiel gegen SG Boll-Krumbach/Bietingen-Gallmansweil erfolgreich.

Hoffnung auf den Aufstieg

Verantwortlich für die vielen Erfolge sei der neue Trainer Joachim Ruddies. Der Vorsitzende ist optimistisch, dass der Aufstieg der Ersten Mannschaft in die Bezirksliga mit Ruddies noch in diesem Jahr gelingen kann. Trainer Ruddies hatte sich zuletzt beim SV Denkingen engagiert, die Mannschaften aus Frickingen, Stockach und Walbertsweiler von der A-Liga in die Bezirksliga und letztlich in die Landesliga gebracht. „Er hat die Begabung, junge Spieler sehr gut an die Erste Mannschaft heranzuführen und ist menschlich gut drauf. Wir sind echt froh, diese Trainergröße bei uns zu wissen. Er ist einer der wenigen im Umkreis, die auch eine Trainer-A-Lizenz, einen der höchsten Trainerscheine, besitzen“, so Christoph Hafen über den 65-Jährigen.

Der SVB setze auf die Jungs aus den eigenen Reihen. Sie stellen bereits 85 bis 90 Prozent der Ersten Mannschaft. Aktuell habe man keine gekauften Spieler im Team. Zwei Auswärtige seien zum SVB gewechselt. Aus Überlingen kommt Co-Trainer Patrick Sandhas Gut integriert seien zwei Geflüchtete: Charife Ouro-Body und Mohamed Basile Gabti. Beide stammen aus Togo, wohnen in Mittelstenweiler und sind Altenpfleger im Pflegeheim Wespach. „Sie sprechen sehr gut Deutsch und sind das beste Beispiel, wie man sich integrieren kann, wenn man möchte“, sagt Christoph Hafen. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER ging Hafen auf viele weitere Neuerungen ein.

Alle Spieler des Vereins fänden durch weitere Anschaffungen verbesserte Trainingsbedingungen vor. Hier habe man der Gemeinde viel zu verdanken, die die Flutlichtanlagen auf allen Plätzen wohlwollend unterstützt habe. „Ohne sie wären die Projekte so nicht möglich gewesen“, sagt Hafen, der die Aktionen in jüngster Zeit als Quantensprung ins 21. Jahrhundert bezeichnete. Aber auch hier waren Vereinsmitglieder im Einsatz, allen voran Karsten Küpfer, der alle Fördertöpfe angezapft habe und sich auch im Nachgang ums Abrufen der Fördergelder kümmere. Fünf Prozent der Gesamtsumme musste der SV Bermatingen selbst aufbringen. Der ehemalige Vorsitzende Klaus Gommeringer schätzt die jährliche Ersparnis durch die neuen Anlagen auf 5000 bis 6000 Euro. Die zwei Rasenroboter neuester Technologie und vor Ort erworben, nehmen mit GPS-Steuerung und zwei- bis dreimaligem Einsatz pro Woche dem Platzwart Otto Heger einige Arbeit ab. Für ihn gebe es aber immer noch genug zu tun.

Der Förderverein Lobby 1931 neV, ein „nicht eingetragener Verein“, habe auch noch weitere Projekte vorangetrieben. Die kalten Bitumen-Sitzflächen wurden mit Holz beplankt, der Verein bewerkstelligte zudem den Innenausbau der Grillhütte und stellte die digitale Anzeigentafel in Eigenregie auf. Hier galt es einen Graben auszuheben, eine Bodenplatte zu gießen und Kabel zu verlegen.

Konzept für Bewässerung steht aus

Und was wird in Richtung Bewässerungssystem getan? Der Rasen wird mit Trinkwasser gesprengt. Dazu der Vorsitzende Christoph Hafen: „Das haben wir auf dem Schirm, aber da muss ein Konzept zusammen mit der Gemeinde erstellt werden.“

Wenn die Voraussetzungen im Training, die Atmosphäre im Verein, Motivation und Leistungswille der Mannschaft auf dem aktuellen Niveau bleiben, dürfte dem langfristig avisierten Ziel, dem Aufstieg zunächst in die Bezirks- und dann in die Landesliga, wie seinerzeit unter dem damaligen langjährigen Vorsitzenden Karl-Heinz Wegis, nicht viel im Wege stehen.