Am Mittwoch erreichte die anhaltende Hitzewelle ihren Höhepunkt. Mit Temperaturen, die im Westen Deutschlands über 39,3 Grad erreichten, ist es bis jetzt der heißeste Sommertag in diesem Jahr. Auch am Bodensee kamen die Leute ins Schwitzen – immerhin konnten die Sipplinger ein Eisbad in Bergen aus Hagelkörner nehmen. Die Meteorologin Britta Siebert-Sperl prognostiziert, dass der Juli nicht ganz so heiß wird.
Die kurze Abkühlung durch die Gewitter am Vortag sind am Freitag schnell vergessen. Vom Alpenrand bis zum Bodenseekreis kann es noch Restschauer geben, doch die Temperaturen können schon wieder auf 27 bis 29 Grad klettern und der Himmel soll im Laufe des Tages aufklaren.
Sommerregen am Wochenende
Am Wochenende ist die Wetterlage durchwachsen. Der Samstag soll nochmal Temperaturen bis zu 30 Grad bringen. Der Tag beginne freundlich, jedoch zögen im Laufe des Tages einige Wolken auf und es könne vereinzelt zu Schauern kommen. Diese wird es wohl auch am Sonntag noch geben, jedoch sauge ein Tief über Nordengland wieder warme Luft von Frankreich in unsere Richtung, sagt die Wetterexpertin voraus.
In der kommenden Woche gebe es Gelegenheit, die Wohnung mal wieder gut durchzulüften. Feuchte Atlantikluft zieht gen Süddeutschland und soll vereinzelt Regen und Gewitter bei angenehmen Temperaturen von 19 bis 22 Grad bringen. Am Mittwoch kündigt Britta Siebert-Sperl ein „Zwischenhoch“ an. Die Sonne zeige sich und bringe sommerliche 25 Grad an den Bodensee.

Ein Gewitter braut sich schnell zusammen
„Für den weiteren Verlauf des Monats werden die Vorhersagen ungenauer“, sagt Siebert-Sperl. Besonders unvorhersehbar sind ihrer Aussage nach die Hitzegewitter, die sich schnell bildeten und oft sehr punktuell seien. Dennoch könne man annehmen, dass das zweite Juli-Wochenende von einer Hochdrucklage begleitet wird. Am Sonntag soll das Thermometer wieder einmal über die 30 Grad Marke klettern. Wer eine Abkühlung sucht, könne sich in den Allgäuer Alpen den hängengebliebenen Regenwolken hingeben.
Nach den Daten von Wetterkontor könne man die andauernde Sommerperiode vor allem auf das Azorenhoch zurückführen. Das sei dieses Jahr besonders stabil und kräftig und schickt über Frankreich, wo auch mit Hitze und Trockenheit gekämpft wird, immer wieder Ableger in Richtung Deutschland. Auch um die iberische Halbinsel würde sich die ein oder andere Hitzewelle ihren Weg nach Zentraleuropa bahnen, so die Meteorologin.
Am 14. und 15. Juli könnten Warm- und Kaltfronten ein weiteres Mal aneinander geraten und sich in Form von Schauern, Gewittern und sturmartigen Böen abladen. Auf den Wetterkarten zeichne sich ab, dass es wohl mit feucht-heißer Luft bis zum 17. Juli mit einem Sonne-Wolken-Mix weitergehen werde. Für die fernere Zukunft ließe sich die Witterung nicht absehen, sagt Siebert-Sperl.
Ein Rückblick auf den heißen Juni
Dass der Juni nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich extrem heiß und trocken war, zeigen die gesammelten Daten von Wetterkontor. Britta Siebert-Sperl berichtet, dass die Temperaturabweichung vom langjährigen Mittel bei plus 3,4 Grad beachtlich sei. Auch seien 132 Prozent mehr Sonnenstunden verzeichnet worden, als es sie sonst im Juni gebe.
Die Wetterexpertin betont, dass es trotz der einzelnen Regenfälle erstmal kein Aufatmen bezüglich der Dürreperiode gebe. Sie teilt mit, dass die Niederschlagsmengen im Juni 42 Prozent unter dem langjährigen Mittel lägen. Wenn es jetzt zu kurzen oder teilweise stoßartigen Regenfällen komme, könne der ausgetrocknete Boden das nicht aufnehmen: Das Wasser verdunste schneller und zerrinnt in der obersten Bodenschicht. Tiefere Erdschichten, geschweige denn das Grundwasser, profitierten davon nicht. Britta Siebert-Sperl bezeichnet es als „wortwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein“.
Kaum Entspannung bei Waldbrandgefahr
Auch die Feuerwehr ist in Alarmbereitschaft, denn wie auch im Rest der Bundesrepublik hält die Waldbrandgefahr weiter an. Über die vergangene Woche war die Waldbrandgefahr überall im Bodenseekreis auf Warnstufe 4 oder sogar der höchsten Warnstufe 5, wie auf einer Karte des Deutschen Wetterdienstes zu sehen ist. Hier werden die Niederschläge jedoch wenigstens etwas Entspannung bringen, da durch die Befeuchtung des Laub- und Nadelwerks die Verbreitung eines Feuers eingedämmt werden kann. Trotzdem sind allgemeine Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen, etwa in Bezug auf Lagerfeuer außerhalb gesicherter Feuerstellen oder das Wegwerfen brennender Zigarettenstummel.