Stattliche 30 Meter misst der Narrenbaum, den die Zimmermannsgilde auf dem Daisendorfer Rathausplatz mit vereinten Kräften in die Senkrechte beförderte und abschließend dafür sorgte, dass der Baum fachmännisch gesichert wurde. Zuvor hatte sie die beachtliche Fichte im örtlichen Forst gefällt und vor Ort geräppelt (entrindet), um sie alsdann ohne Umwege vor dem Rathaus zu platzieren.
Bei strahlendem Sonnenschein verfolgte eine große Zuschauermenge am Straßenrand das traditionelle Spektakel. Doch bevor die Frauen und Männer der Gilde zu Werke schritten, zogen 26 benachbarte Narren- und Musikvereine auf Einladung der Daisendorfer Sumpfgeister in einem bunten Zug durch die Ortsmitte.
Martin Menner verlängert Amtszeit als „Narre‘bolezischt“
Martin Menner, seines Zeichens „Narre‘bolezischt“ im Ruhestand, führte den Umzug mit kräftigen „Narri Narro“-Rufen und Schellengeläute an. Er sprang gern noch einmal in die Bresche, hatte sich doch bis dato noch kein neuer Anwärter auf das Amt gefunden, das Menner 56 Jahre lang innehatte.
Narreneltern werden in Mühlhofener Kutsche chauffiert
Ihm folgten die frischvermählten Narreneltern Birgitta und Luitpold in der Kutsche von Mühlhofen, wie die Präsidentin der Sumpfgeister, Marion Kaja, verriet. Kaja moderierte gemeinsam mit Fridolin Aierstock vom Alemanischen Narrenring (ANR) das närrische Treiben, bei dem so manche Haarpracht durchgewuschelt und mit Konfetti bestreut wurde.
Als auch die letzte Gruppe am Rathausvorplatz angekommen war, ging es ohne viel Zögern ans Setzen des Narrenbaums. Da schon während des Hochhievens immer wieder einzelne Naschereien abfielen, die für den Narrensamen am Baum befestigt waren, konnte Kaja nicht umhin, scherzend anzumerken, ob letztendlich noch genug für die kleinen Mäschgerle hängenbleiben würde.
Für die Mäschgerle bleibt genug Süßes am Baum
Doch die Sorge der Präsidentin war unbegründet: Als der Baum unter lauten Anfeuerungsrufen der Zuschauer und musikalischer Unterstützung durch den Musikverein Daisendorf-Stetten aufgerichtet war und das Rathausdach um etliche Meter überragte, stürzte der Narrensamen los, um die in drei Metern Höhe befestigten Leckereien zu ergattern.