Daisendorf ist eine kleine Gemeinde, die Entwicklungsmöglichkeiten sind begrenzt. Gemeindeeigene Flächen gibt es kaum, ein eigenes Gewerbegebiet bleibt seit Jahrzehnten ein Traum. Den jüngsten Anlauf dazu hatte man 2019 gestartet – allerdings ohne Erfolg. Konflikte mit dem Naturschutz oder fehlende Verkaufsbereitschaft von Grundstückseigentümern waren K.-o.-Kriterien für verschiedene geprüfte Flächen.

Nun hatte die Fraktion der Freien Wähler Bürgermeisterin Jacqueline Alberti gebeten, noch einmal die einzelnen Verfahrensschritte von damals in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vorzutragen – mit dem Ziel, den Gemeinderat – „auch den neuen“ – zu informieren und vielleicht doch nochmal Bewegung in die Sache zu bringen.

Jacqueline Alberti, Bürgermeisterin
Jacqueline Alberti, Bürgermeisterin | Bild: Katrin Zeidler

Anderthalb Hektar wären nötig

Schnell wurde klar, dass die Optionen begrenzt sind. Zwischen einem und anderthalb Hektar, also 10.000 bis 15.000 Quadratmeter, würden benötigt, hatte eine damalige Umfrage unter den örtlichen Gewerbetreibenden ergeben. Insgesamt wurden damals sechs Flächen in Betracht gezogen. Die meisten davon seien jedoch „konfliktreich“ und teilweise Landschaftsschutzgebiet, wie Alberti sagte. In die engere Wahl kamen schließlich die Wiesen westlich und südlich des Rewe-Markts an der Hauptstraße. Allerdings wollten die Eigentümer hier offenbar nicht verkaufen.

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Eine weitere potenzielle Fläche am Ortsausgang Richtung Dittenhausen hätte man zwar erwerben können, so Alberti, allerdings seien die Preisvorstellungen diametral auseinander gegangen. Daran konnte auch die Wertermittlung durch den Gutachterausschuss der Gemeinde nichts ändern. Und so wurde das ganze Projekt schließlich nach drei Jahren wieder auf Eis gelegt.

Kein interkommunales Gebiet

Vor längerer Zeit sei in Daisendorf auch einmal die Beteiligung an einem interkommunalen Gewerbegebiet diskutiert worden, berichtete der langjährige Gemeinderat Heinrich Straub aus der Vergangenheit. Doch es nutze den örtlichen Betrieben nicht viel, wenn sich dieses etwa in Mühlhofen befinde. Ob nun wieder Bewegung in die Daisendorfer Gewerbegebietsplanung kommt, ist offen. Neue Vorschläge und Ideen seien jedenfalls stets willkommen, sagte Bürgermeisterin Alberti.

Ideen kamen dann auch aus dem Publikum. Bei einem eventuellen Neubau des Feuerwehrhauses könnten diese Fläche und auch die des Bauhofs eine Option bieten, so ein spontaner Vorschlag. Und möglicherweise ändere ja auch der eine oder andere Grundstücksbesitzer im Laufe der Zeit seine Meinung. Für die Freien Wähler ist jedenfalls klar, dass es „im Interesse der Gemeinde sein sollte“, die Schaffung eines Gewerbegebiets „nochmal anzugehen“.