Ein leichtes Lüftchen bewegt die Blätter in den Baumkronen, die den romantischen Lavendelbiergarten des Landhotels Adler in Wittenhofen im Deggenhausertal beschatten. Gleich daneben plätschert die Deggenhauser Aach ruhig dahin und leistet ihren Beitrag zu der heimeligen Atmosphäre, die selbst an heißen Tagen ein entspanntes Verweilen garantiert.

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Gäste schätzen den charmanten Außenbereich

Auf der gerade geöffneten Terrasse, die zum Biergarten übergeht, sitzen vier Freunde aus der Gemeinde Neuried bei Offenburg. „Wir wollen heute noch zu einem Konzert und wollten vorher noch etwas essen“, sagt Daniel Halter und seine Frau Diana ergänzt: „Wir haben den Adler im Internet gefunden und er hatte sehr gute Bewertungen.“ Der ganze Außenbereich sei besonders charmant von der Terrasse bis zum Biergarten. Sie schätzen besonders die Ruhe und das Ambiente gleich neben dem Bach und den Grünflächen. Der Service sei sehr nett und sympathisch und auffällig sei, dass das Personal so gut angezogen sei. „Wir werden den Adler auf jeden Fall weiterempfehlen“, sagt Nadine Schrempp.

Das markante Gebäude des Landhotels Adler in Wittenhofen wurde 1891 erbaut und ist seit 1923 im Besitz der Familie Steuer.
Das markante Gebäude des Landhotels Adler in Wittenhofen wurde 1891 erbaut und ist seit 1923 im Besitz der Familie Steuer. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Adlerchef Hans-Jürgen Steuer steht mit seiner Tochter Alisa hinter dem Tresen: „Alisa hilft immer gerne, ist aber hauptberuflich Logopädagogin in Friedrichshafen“, sagt er. Sicherlich habe man schon überlegt, ob Alisa später einmal mit ihren Brüdern Sandro und Marco den Adler übernimmt und die Familientradition fortführt. Aber das sei Zukunftsmusik, zumal die Jungs erst 15 und 13 Jahre alt seien.

Adler-Chef Hans-Jürgen Steuer führt Hotel und Restaurant bereits in dritter Generation und Tocher Alisia hilft in ihrer Freizeit gerne.
Adler-Chef Hans-Jürgen Steuer führt Hotel und Restaurant bereits in dritter Generation und Tocher Alisia hilft in ihrer Freizeit gerne. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Besucher im Garten seien gerade in den Ferien Hausgäste und sonst auch viele Einheimische aus dem Tal und der Umgebung, aber auch Urlauber aus der Schweiz. Es gebe viele, die recht weit zum Adler fahren, weil es hier ruhiger sei, als am See und wegen der großartigen Natur in dieser Gegend, sagt Steuer. Es gibt auch noch Stammtische, so am Dienstag und am Freitag einen Feierabendstammtisch und mehrere Kegelclubs, die regelmäßig kommen und junge Leute, die spontan zum Kegeln kommen. „Sicherlich ist die Arbeit in der Gastronomie durchaus auch anstrengend, aber wir haben hier ein tolles Team und da macht es richtig Spaß und bringt viel Freude“, sagt Steuer.

Im Vordergrund die ruhig dahinplätschernde Deggenhauser Aach und im Hintergrund die Terrasse und der Biergarten des Landhotels Adler in ...
Im Vordergrund die ruhig dahinplätschernde Deggenhauser Aach und im Hintergrund die Terrasse und der Biergarten des Landhotels Adler in Wittenhofen. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Fachkräftemangel ist im „Adler“ ein Fremdwort

Auf die Frage, ob es denn Personalprobleme – Stichwort Fachkräftemangel – gibt, rufen einige vorbeieilende Servicekräfte: „Sowas gibt‘s bei uns nicht“. Und Steuer bestätigt: „Wir haben ein sehr tüchtiges und meist langjähriges Personal.“ Bei der Frage nach Besonderheiten muss er ein wenig grübeln, dann erinnert er sich, dass er während Corona alle rund 100 Fensterläden des Gebäudes eigenhändig abgehängt, frisch gestrichen und wieder montiert hat. Schließlich gehören die rot-weißen Läden zum markanten Erscheinungsbild des Hauses.

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Überhaupt seien immer wieder Investitionen nötig. Im vergangenen Jahr habe er eine neue Heizung auf Pellet-Basis eingebaut, berichtet Steuer. Welche Auswirkungen hat die geplante Senkung der Mehrwertsteuer ab Januar 2026? „Bei der Erhöhung konnten wir das nicht komplett auf die Preise umlegen und bei der geplanten Senkung muss man sehen, wie die Kostenentwicklung insgesamt ist“, meint Steuer. Da müsse man sehr vorsichtig agieren, denn die Leute seien sehr preissensibel und das könnte sich gleich auf den Gaststättenbesuch auswirken.

Koch Mario Mahlke ist seit seiner Lehre bereits knapp 19 Jahre in der Küche des Adler aktiv und findet den Zusammenhalt im ...
Koch Mario Mahlke ist seit seiner Lehre bereits knapp 19 Jahre in der Küche des Adler aktiv und findet den Zusammenhalt im Familienunternehmen großartig. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Seit fast 19 Jahren arbeitet Mario Mahlke in der Küche des Adler: „Ich habe hier Koch gelernt, mir macht die Arbeit hier großen Spaß und ich mag den Zusammenhalt innerhalb des Teams“, berichtet er. Er werde wohl auch in Zukunft dem Adler die Treue halten.

Judith Seubert, hier beim Eindecken der Tische im Biergarten, hilft seit 22 Jahren im Adler aus und freut sich über den außergewöhnlich ...
Judith Seubert, hier beim Eindecken der Tische im Biergarten, hilft seit 22 Jahren im Adler aus und freut sich über den außergewöhnlich guten Teamgeist aller Mitarbeitenden. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Judith Seubert arbeitet seit 22 Jahren im Adler. „Meine Schwiegermutter ist eine Cousine vom Chef und ich bin quasi mit der Gastronomie groß geworden, denn viele aus meiner Familie arbeiten oder arbeiteten in der Gastronomie“, sagt Seubert. Sie habe große Freude bei der Arbeit im Adler, weil das Team einfach großartig sei, man sich aufeinander verlassen könne und jeder dem anderen helfe – eben ein gut geführtes Familienunternehmen.

Die Serie: In der Sommerserie „Streifzug durch die Gastronomie“ stellt der SÜDKURIER einige Gastronomien in der Region vor, in denen es sich im Sommer schön in einem Außenbereich oder Biergaren verweilen lässt. Wer sind die Gastronomen, welches Konzept bieten sie an und was sagen die Gäste? Die Serienteile erscheinen in loser Reihenfolge und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit des gastronomischen Angebotes.