Schon zu Beginn der 2000er Jahre haben sich im eher kleinen Frickingen selbständig Tätige aus Handwerk, Handel und Dienstleistungsgewerbe zu einem Wirtschaftsrat (WR) formiert. Welche Ziele verfolgt er und welche Aufgaben kommen dem Gremium in Gemeinde zu? Was hat sich geändert in fast zwanzig Jahren und was steht derzeit im Fokus des Wirtschaftsgremiums? Gottfried Grundler, Mitglied der siebenköpfigen Kerngruppe, gewährt einen Blick hinter die Kulissen.
Kennenlernen steht im Mittelpunkt des Forums
Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsames Wirken oder als Ansprechpartner fungieren für die Gemeinde in Fragen der Wirtschaftsentwicklung vor Ort – die angestrebten Ziele sind vielfältig. Sie gälten damals wie heute, unterstreicht Grundler. Etwas verschoben haben sich seinem Empfinden nach die Bedürfnisse der teilnehmenden Betriebs-Eigner.
Die Arbeitsbelastung in den Betrieben sei mittlerweile so groß, dass die Begegnungen und das entstehende Wir-Gefühl“ in den Fokus rückten. Sei es früher verstärkt um Fortbildung und Vorträge gegangen, ständen heute mehr gemeinsamen Aktivitäten im Vordergrund wie der zwanglose Austausch bei regelmäßig stattfindenden Wirtschafts-Hocks oder gemeinsames Kegeln. Sehr beliebt seien Betriebsbesichtigungen.

Der aufgeschlossene Umgang untereinander beispielsweise bei Betriebsbesuchen ist für Grundler ein „Beweis für entstandenes Vertrauen“. Schon allein daraus lässt sich für ihn die Berechtigung des Gewerbe-Gremiums ableiten. Genauso sprächen die zahlreichen Aktionen wie die Gewerbearena beim Frickinger Herbstmarkt oder diverse Gewerbeschauen für sich.
Kooperationen mit Salem und Partnergemeinde Frick
Hinzu kommen vereinzelte Kooperationen mit dem Salemer Wirtschaftsforum oder der Gewerbevereinigung der Schweizer Partnerstadt Frick im Aargau. Im Juni etwa waren die Fricker anlässlich des 20. Städtepartnerschaftsgeburtstags zu Gast. Der Wirtschaftsrat demonstrierte in einem halbtäglichen Programm das Fickinger Gewerbeangebot.
Da der Wirtschaftsrat kein Verein ist, existieren keine konkreten Mitgliedszahlen. Bewusst habe sich der frühere Vorsitzende Gebhard Gut gegen verpflichtende Vereinsstrukturen ausgesprochen. „In unserem Mailverteiler sind um die 100 Betriebe“, sagt Grundler. Zehn bis vierzig Besucher besuchten je nach Interessenlage durchschnittlich die angebotenen Veranstaltungen.
Was geboten ist, wird jeweils im WR-eigenen Kalender sowie im Mitteilungsblatt veröffentlicht. Jeder Interessierte sei herzlich willkommen, auch Privatpersonen. Grundler verweist in dem Zusammenhang auf das WR-Logo, einen offenen Kreis, der genau diese Offenheit nach Außen symbolisiere.
Mehr Interesse bei Jungunternehmern wecken
Ganz oben auf der Prioritätenliste für das laufende Wirtschaftsjahr steht das Wecken von mehr Interesse bei Jungunternehmern. Dazu plant die Kerngruppe ein Treffen ausschließlich für junge Geschäftsleute. Jeder Einzelne soll dafür persönlich angesprochen werden. Es gehe darum, über das Forum Wirtschaftsrat und dessen Arbeit aufzuklären und zum Mitmachen zu motivieren. „Wir wollen aufzeigen, dass der Mehrwert im Miteinander liegt und die Angst nehmen, dass man immer dabei sein muss“, erklärt Grundler.