Auf der Frickinger Agenda für das Jahr 2020 spielen neben dem Ausbau des Betreuungs- und Bildungsangebots Tief- und Straßenbauprojekte sowie die Schaffung von Wohn- und Gewerbeflächen eine zentrale Rolle. Das wurde beim Jahresgespräch mit Bürgermeister Jürgen Stukle deutlich.
Pläne für Grundschulneubau sollen bis Jahresende stehen
Wichtiges Ziel für 2020 sei es, den angedachten Grundschulneubau fertig zu planen. „Die komplette Planung soll bis zum Jahresende 2020 baureif sein“, formuliert Stukle seinen Wunsch. Im Frühjahr 2021 könne dann gebaut werden. Damit das pädagogische Konzept und der Neubau harmonieren, habe man zusammen mit den Pädagogen ein Raumkonzept entwickelt.
Komplettes Gelände soll neu strukturiert werden
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Ganztagesplätzen in der Betreuung von unter Dreijährigen sowie nach Hausaufgabenbetreuung und Mittagessen für Grundschüler sei es mittelfristig wichtig, das Grundschulareal neu zu strukturieren. Langfristig solle auch der Familientreff auf dem Gelände einen Platz finden, erzählt Stukle.
Innerörtlicher Lückenschluss bei Bauprojekten im Blick
Auch sonst warten dieses Jahr jede Menge Aufgaben auf ihn und das Ratsgremium. So soll die Genehmigungsplanung für den ersten Bauabschnitt des Radwegs von Altheim nach Lippertsreute abgeschlossen werden. Das Neubaugebiet am Ortsrand von Leustetten wartet auf die Erschließung. Grundsätzlich legten Verwaltung und Rat „konsequent den Schwerpunkt auf innerörtlichen Baulückenschluss“ oder das Umnutzen und Herrichten leer stehender Bausubstanz, so der Bürgermeister.
Flächen für Wohnbau und Gewerbe
Weitergehen soll es außerdem mit der Bauleitplanung für das Neubaugebiet „Schwäppern“ in Frickingen. Mit dem Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Böttlin will Stukle weitere zwei Hektar Gewerbeflächen ausweisen. Darüber hinaus stehen viele Straßensanierungen an. So sollen zum Beispiel die Gemeindeverbindungswege nach Golpenweiler und Stefansfeld saniert werden.

Arbeiten in der Mühlenstraße gehen nach drei Jahren zu Ende
Im Frühjahr bekomme die Mühlenstraße noch neuen Feinasphalt, erzählt der Bürgermeister. Damit sei das „größte Tiefbauprojekt der letzten Jahrzehnte“ mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro abgeschlossen. Den Anwohnern danke er für ihre Geduld und ihr Verständnis während der drei Jahre währenden Bauphase. In diesem Zusammenhang kündigt Stukle weitere Erschließungsmaßnahmen in den Bereichen Gas-, Glasfaser- und Wasserversorgung an.
Klima- und Umweltschutz gewinnen an Bedeutung
Viel Wert misst der Bürgermeister dem Energie-Engagement der Gemeinde bei. Er spricht von mittlerweile „großer, überregionaler Beachtung und Anerkennung für die gemeindliche Vorbildfunktion im Bereich Klima- und Umweltschutz“. Für die nächsten Jahre sei beabsichtigt, „noch bewusster die biologische Vielfalt in unserer Gemeinde zu fördern“.
Zweite Auflage des Apfellaufs geplant
Weil der erste Apfellauf so erfolgreich war, plane die Kommune eine Wiederholung am 3.Oktober. Ebenfalls geplant sei die Teilnahme der Gemeinde an der Landesgartenschau in Überlingen an zwei Tagen.

Ideen für Nahversorgung älterer Mitbürger
Die Qualität der Nahversorgung ist dem Bürgermeister ein großes Anliegen, wie er im Gespräch betont. Aktuell schätze er diese als sehr hoch ein. Dass der Altheimer Dorfladen seit September geschlossen hat, finde er „sehr schade, insbesondere für ältere und nicht mobile Mitbürger“. Gespräche mit Camphill würden geführt, erklärt Stukle. Eventuell sei die Einrichtung eines Lieferservices denkbar.
Rückblick auf ein Jahr voller „besonderer Momente“
In der Rückschau auf 2019 blickt er auf ein Jahr voller „besonderer Momente“, betont der Bürgermeister. Die Feierlichkeiten anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Gemeindepartnerschaft mit dem Ort Frick in der Schweiz nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Die „lebendige Partnerschaft“ macht er fest an gegenseitigen Besuchen. „Es ist der direkte Kontakt zwischen den Bürgern, der für den Erfolg der Gemeindepartnerschaft steht“, ist er sich sicher.

Partnerschaft mit Frick und Kulturprogramm im Fokus
Die Festwoche des Frickinger Herbstes, in deren Zusammenhang ebenfalls das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert wurde, bezeichnet Stukle als „großartigen Erfolg“. Ebenso das gesamte Kulturprogramm, das zusammen mit Kulturamtsleiterin Birgit Bergmüller und dem ehrenamtlich wirkenden Kulturausschuss auf die Beine gestellt wurde.
Ehrenamtliches Engagement als wichtige Säule des Gemeindelebens
Es sind nicht nur finanzielle Investitionen, die eine Gemeinde bereichern, zeigt sich Stukle überzeugt. Enorm wichtig sei es vor allem, dass der einzelne Bürger sich für seine Gemeinde interessiere und einsetze. Die Bereitschaft, ehrenamtlich am Gemeinwohl mitzuarbeiten, sei in Frickingen vorbildlich, sei es im Herbstmarktausschuss, in der Bürgerselbsthilfe, dem Wirtschaftsrat oder der Generation 60plus. Die Vereinsarbeit sehe er ebenfalls auf „sehr hohem Niveau“, so Stukle.
Viele abwechslungsreiche Veranstaltungen
Als weitere Höhepunkte des vergangenen Jahres zählt der Bürgermeister unter anderem die Einweihung des Altheimer Kindergartenspielplatzes, die 72-Stunden-Aktion der Katholischen jungen Gemeinde (KjG), den Titelgewinn der Jugendkapelle Altheim-Frickingen-Wintersulgen beim Jugend-Blasmusikfestival oder das Musical der Grundschüler auf. „In vielen abwechslungsreichen Veranstaltungen haben wir wieder ein kulturelles Ausrufungszeichen gesetzt.“