Frickingen – Im Rahmen des Jahreskonzerts des Musikvereins Frickingen erhielt Stefan Kunle die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Bürgermeister Jürgen Stukle würdigte das „außergewöhnliche Engagement“ und die „vorbildliche Jugendarbeit“, welche Kunle 16 Jahre als Vorsitzender im Verein geleistet habe. Er habe den Verein „mit viel Herzblut geleitet und ihn maßgeblich geprägt“, lobte Stukle. Insgesamt spielt Kunle seit 35 Jahren im Musikverein, ebenso wie Thomas Feiler, wofür beide die Ehrenmitgliedschaft des Vereins vom Vorsitzenden Martin Straub erhielten. Für 30 Jahre Mitgliedschaft wurde Jasmin Möhrle mit der goldenen Ehrennadel des Blasmusikverbands ausgezeichnet, Elias Vögtle erhielt für zehn Jahre die bronzene Ehrennadel des Verbands. Ronny Knepple vom Blasmusikverband Bodenseekreis überreichte die Ehrenzeichen.
Doch bevor die Ehrungen vor der Pause übergeben wurden, startete die erste Hälfte des abwechslungsreichen Jahreskonzerts in der Graf-Burchard-Halle. Unter dem Dirigat von Peter Schulze spielte die Kapelle nach Begrüßung der Gäste durch Straub „Angelic Celebrations“ von Randall D. Standridge. „Ein energiegeladener Tanz der Engel“, wie Moderatorin Leonie Geiger das Stück beschrieb. Im Wechsel mit Bendedikt Geiger führten beide Musiker humorvoll in die folgenden Werke ein.
Kuhglocke in Variationen
So beschrieb Benedikt Geiger „Klang der Alpen“ im Arrangement von Kurt Gäble als eine lebendige und mitreißende Wanderung durch die Alpen, vorbei an Seen, Bergpanoramen und über Almwiesen mit Kühen. „Wie die Kuh heute drauf ist, werden Sie gleich erfahren“, meinte Geiger und plauderte aus dem Nähkästchen, dass die Kuhglocke bei den Proben in zahlreichen Variationen geläutet habe. „Von müde bis kurz vor dem Absturz ins Tal haben wir alle Versionen gehabt“, flachste Geiger. Mit dem folgenden Stück „Nouva Vita“ von Michael Geisler werde die Freude über den Neubeginn eines erwachenden neuen Lebens ausgedrückt, wie Leonie Geiger ankündigte. Mit dem Marsch: „Blas‘ Musik in die Welt“ wurden dann vor der Pause die zuvor geehrten Musiker gewürdigt.
Der zweite Teil startete mit der „Suite from the greatest Showman“ im Arrangement des japanischen Komponisten Takashi Hoshide. Das Arrangement biete die Höhepunkte der Musik zum Musicalfilm über die Lebensgeschichte des amerikanischen Zirkuspioniers P.T. Barnum, dessen Ziel es gewesen sei, die spektakulärste Show zu schaffen, wie Leonie Geiger erklärte. Der Musicalfilm sei das Regiedebüt von Michael Gracey gewesen und der Song „This is me“ wurde 2018 als bester Filmsong ausgezeichnet. „Jeder kann seinen Platz im Leben finden“, beschrieb Geiger die Botschaft des Films. Mit dem folgenden „Cassiopeia“ machte die Kapelle einen Ausflug in die griechische Mythologie. Benedikt Geiger erzählte dem Publikum in der voll besetzten Halle die Geschichte um die Königin, die für ihre Eitelkeit bekannt gewesen sei. „Für ihren Hochmut wurde sie von den Göttern bestraft und als Sternbild in den Himmel verbannt.“
Für die beiden abschließenden Werke erfolgte dann ein großer Zeitsprung. Mit dem Tribut „Roxette“ von Wolfgang Wössner und der „80er-Kult(tour) 2“ ging es in die Neuzeit. Schon 2022 sei die erste Kulttour gut angekommen, meinte Benedikt Geiger. Deswegen gebe es nun einen zweiten Teil. Auch dieser begeisterte das Publikum und zu den schwungvollen Melodien des Medleys aus „Dein ist mein ganzes Herz“, „Verdammt lang her“, „Wunder geschehen“ und „Major Tom“ wippten zahlreiche Füße. Vorsitzender Straub dankte dem Publikum für den eifrig gespendeten Applaus. „Da können wir nächstes Jahr über einen dritten Teil nachdenken“, meinte er. Seinen Dank richtete er auch an den Narrenverein der „Dreckspringer“, welcher die Bewirtung der Gäste übernommen hatte. Mit den Zugaben „Book of Love“ und „Ammerland“ von Jacob de Haan verabschiedete sich der Musikverein nach dem gut zweieinhalbstündigen Konzert.