Wenn überhaupt, so sind es im Moment Eis und Schnee, die Autofahrer mitunter Zeit und Nerven kosten – zumindest abseits der Keplerstraße und der Kreuzung zur Ailinger Straße. Das Ende der winterlichen Pause in Sachen Straßenbaustellen ist allerdings längst nicht mehr so weit weg wie etwa der Frühlingsbeginn. Und damit endet auch der längste zusammenhängende Zeitraum der meist freien Fahrt in und durch die Zeppelinstadt.
Warum die Keplerstraße trotzdem schon gesperrt ist
"Klassischerweise beginnen Straßenbaustellen Ende Februar", erklärt Andrea Kreuzer, Sprecherin der Häfler Stadtverwaltung. Das sei zum einen dem Wetter geschuldet. "Zum anderen sind die Asphaltmischwerke in den Monaten Januar, Februar geschlossen und werden während dieser Zeit gereinigt und gewartet." Gänzlich pausiert wird auch zu Jahresbeginn nicht zwangsläufig. Im Januar und Februar müsse man sich allerdings auf Erdbauarbeiten und Leitungsverlegungen beschränken, so Kreuzer. Auch Pflasterarbeiten und Randeinfassungen könnten schon angegangen werden. Markierungsarbeiten seien dagegen erst ab April möglich.
"Auf Grund der milderen Winter der letzten Jahre werden aber zunehmend Straßenbaustellen Mitte Januar wieder begonnen", ergänzt Kreuzer. Das sei insbesondere der Fall, wenn Umsetzung und Fertigstellung eilen. Ein aktuelles Beispiel ist die seit Januar erneut gesperrte Keplerstraße.
Wann und wo Pendler und andere Autofahrer darüber hinaus einen Bogen um welche zentralen und weniger zentralen Straßenabschnitte in Friedrichshafen und Immenstaad fahren sollten oder müssen, steht zumindest teilweise schon fest.
Diese Baustellen und Sperrungen im Jahr 2019 sind schon absehbar

- Bau der B 31-neu: Dass das derzeit größte und teuerste Straßenbauprojekt in Baden-Württemberg Form annimmt, war bislang nur vereinzelt auf den schon vorhandenen Straßen zu spüren. Das ändert sich in den kommenden Monaten. Andrea Kreuzer zufolge stehen bis Jahresende Arbeiten am Tunnel Waggershausen und am Colsmanknoten an. Hinzu kommen diverse Arbeiten an den Anschlussstellen des neuen Bundesstraßenabschnitts zwischen Friedrichshafen und Immenstaad an, der im kommenden Jahr freigegeben werden soll. Mehrere Sperrungen waren am Mittwochabend während der Einwohnerversammlung im Graf-Zeppelin-Haus auf einer Karte im Foyer ersichtlich. Bereits ab Ende März ist demnach eine Vollsperrung im Bereich der Unteren Mühlbachstraße, Landesstraße 328b zwischen Schnetzenhausen und Sparbruck, erforderlich. Mit Zeitpuffer sollten Pendler, deren Weg durch Immenstaad führt, außerdem im Frühsommer und Anfang Herbst kalkulieren. Für Juni und Juli sowie ab Mitte September für dreieinhalb Monate sind Arbeiten im Bereich der dortigen Anschlussstelle – wo alte und neue Bundesstraße aufeinandertreffen – geplant. An den halbseitigen Sperrungen soll der Verkehr durch Ampeln vorbeigelotst werden. Im Bereich der Anschlussstelle Kluftern, Landesstraße 328, kommen bis Juni eine einwöchige Teil- sowie eine dreiwöchige Vollsperrung hinzu.
- Zeppelinstraße/B 31: In der Fischbacher Ortsdurchfahrt lässt das Landratsamt – nach Auskunft der Stadtverwaltung voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 – die Fahrbahn sanieren. Während einer dreitägigen Sperrungsphase wird der Verkehr über eine Ampel geregelt.
- Keplerstraße: Daran, wie diese Straße vom Lenkrad aus aussieht, hat mancher Pendler wohl nur noch vage Erinnerungen. "Derzeit liegen die Bauarbeiten im Plan", so Andrea Kreuzer. "Die Baustelle wird bis Ende Mai abgeschlossen sein." Der Beginn der Umgestaltung von Ehlers- und Keplerstraße, einer der Hauptverkehrsachsen durch die Stadt, liegt dann mehr als drei Jahre zurück.
- Eckenerstraße: Wo sie stehen wird, lässt sich schon mit bloßem Auge erkennen, nur montiert ist die neue Brücke über die sogenannte Millionenschlucht noch nicht. Begonnen werden soll damit nach Abschluss der Arbeiten in der Keplerstraße. Während die Brücke montiert wird, muss der phasenweise dichte Verkehr schließlich umgeleitet werden, bislang ist die Rede von einer mehrwöchigen Sperrung. Davon betroffen sein wird Andrea Kreuzer zufolge voraussichtlich der Bereich zwischen Metzstraße und der Kreuzung Eckener-/Paulinenstraße. Der genaue Ablauf und die Termine werden noch mit der beauftragten Firma abgestimmt.
- Friedrichstraße: Nur wenige Fahrmomente von der Millionenschlucht entfernt, steht in diesem Jahr die Sanierung eines Hauses an der Friedrichstraße an. Damit soll voraussichtlich im Sommer begonnen werden. Eine Sperrung wird dabei nach derzeitigem Planungsstand nicht erforderlich, weil Autos auf freibleibende Fahrbahnen ausweichen können.
- Riedleparktunnel: Wann der Tunnel, durch den die Bundesstraße 31 führt, für die diesjährigen Wartungsarbeiten gesperrt wird, steht bereits fest. Selbst, wer von Montag bis Freitag täglich durchfährt, wird davon aber voraussichtlich wenig mitbekommen. Eine Sperrung erfolgt nachts – von Donnerstag bis Freitag, 4. bis 5. April, 19 bis 6 Uhr – und eine zumindest überwiegend nachts – von Freitag bis Samstag, 18. bis 19. Oktober, 19 bis 12 Uhr.
- Weitere Baustellen: Einen Zeitplan für sie gibt es nach Auskunft der Stadtverwaltung bislang nicht, doch stehen in diesem Jahr weitere Baustellen an: In Ittenhausen ist ein neuer Kreisverkehr geplant, die Allmandstraße soll umgestaltet werden, für die B 31 auf Höhe "Jägerhaus", die Ittenhauser- und die Berger Straße sind neue Querungshilfen in Planung, im Bereich Eckmähde steht in Ailingen eine Sanierung der Hauptstraße an. Das Stadtwerk am See plant den Angaben aus dem Rathaus zufolge diverse Nahwärmeversorgungen im Stadtgebiet. "Wir sind derzeit dabei, die einzelnen Maßnahmen zu koordinieren und aufeinander abzustimmen", erklärt Andrea Kreuzer.
Abstimmung erforderlich
Die Stadt baut und saniert, der Landkreis baut und saniert und viele andere schmieden ebenfalls Pläne für Arbeiten, die direkt oder indirekt Auswirkungen auf den Verkehr haben können. Bei der Planung berücksichtigt werden müssen also nicht nur Ferien-, Messe- und andere Termine, sondern auch die Pläne anderer Baulastträger. Abstimmungsgespräche gibt es nach Auskunft der Stadtverwaltung daher unter anderem mit der für den B 31-neu-Bau zuständigen "Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau" (Deges), dem Landratsamt und dem Stadtwerk am See.