Nur 19 Prozent der Studenten an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sind weiblich. Besten Job-Aussichten zum Trotz sind Frauen in technischen Berufen noch immer selten. Grund genug, am Girls’ Day am Häfler Campus unter Schülerinnen für Fächer wie Luft- und Raumfahrttechnik zu werben.
Dr.-Ilse-Essers-Preis geht an Andrea Hafner
Andrea Hafner hat ihr Studium im Bereich Maschinenbau und Produktionstechnik bereits mit dem Bachelor abgeschlossen. Als beste Absolventin der DHBW wurde sie am Donnerstag mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis der Zeppelin-Stiftung ausgezeichnet.
Durchweg positive Erfahrungen während des Studiums
Benötigte Ilse Essers, Tochter des berühmten Entwicklungsingenieurs Theodor Kober, noch eine Sondergenehmigung, um sich an einer Jungen-Schule auf ihr Maschinenbaustudium vorbereiten zu dürfen, sieht Andrea Hafner heute keine gesellschaftlichen Beschränkungen mehr, als Frau in der Welt der Technik Karriere zu machen. "Meine Erfahrungen im Studium und auch in meiner Firma waren durchweg positiv", betont die 21-jährige gebürtige Österreicherin.
Das fehlende Interesse von Mädchen für die sogenannten MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kann sie sich nicht erklären. Mit einem Ingenieur als Vater und einer Vorliebe für Mathe und Physik sei für sie nie etwas anderes in Frage gekommen. Derzeit absolviert Andrea Hafner ihr Master-Studium an der technischen Hochschule in Ulm und arbeitet als Werkstudentin an einem Projekt für digitale Instandhaltung. Daneben findet die aktive Reiterin noch Zeit, in einem Orchester zu musizieren.
"Lassen Sie sich nicht von Ihrem Weg abbringen"
"Der Preis soll Sie ermutigen, Ihren Weg unbeirrbar zu gehen. Lassen Sie sich nicht durch gesellschaftliche Vorstellungen, wie weit Frauen kommen dürfen, davon abbringen", legte Bürgermeister Dieter Stauber Hafner ans Herz und überreichte ihr neben einer Urkunde auch die Biografie der Frau, der 1929 als erster der Doktortitel für Luftfahrttechnik verliehen wurde. Den in diesem Jahr von ZF gestifteten, einwöchigen Aufenthalt am Standort Singapur kann Hafner aus zeitlichen Gründen nicht annehmen. Stauber überreichte ihr stattdessen einen Scheck in Höhe von 1000 Euro.