Richter Oliver Kovatschevitsch verurteilte ihn zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und vier Wochen gemeinnütziger Arbeit. „Es war so und ich kann es nicht leugnen“, sagte der Angeklagte, der kurz vor dem Vorfall auf dem Friedrichshafener Bahnhofsvorplatz aus der Psychiatrie entlassen worden war. Er sei an diesem Tag ziemlich aufgedreht gewesen, erinnerte er sich in der Verhandlung. Am Bahnhof habe er Leute kennengelernt, mit denen er getrunken habe.

Zunächst Auseinandersetzung in Supermarkt

Im Supermarkt wollte er weitere Getränke kaufen und es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einem Mann mit dunkler Hautfarbe. „Ich halte mich nicht für rassistisch“, so der 41-Jährige. Im Zuge des Streits soll er mit einer Bierflasche ausgeholt haben, um seinen Kontrahenten zu schlagen. Dies konnte der Marktleiter verhindern. „Ich hielt die beiden auseinander und schob den Mann aus dem Laden“, schilderte er im Zeugenstand. Gesehen habe er bei dem Angeklagten außerdem ein Taschenmesser.

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Gegenüber den Polizeibeamten soll sich der Angeklagte rüde verhalten haben. Er sollte sein Messer hergeben und die Hände aus den Hosentaschen nehmen. „Als er es nicht tat, brachten wir ihn zu Boden und schlossen seine Hände auf dem Rücken“, berichtete der Polizeibeamte, der als Zeuge geladen war. Während der Fahrt zum Polizeirevier habe der Angeklagte die Beamten mit üblen Ausdrücken beleidigt und versucht, sie zu bespucken.

Angeklagter soll Polizisten beleidigt haben

Im Wartebereich des Reviers sei es ihm gelungen, die Arme hinter seinen Beinen nach vorne zu bringen. „Er öffnete seine Hose und pisste über unsere Polstergarnitur“, so der Polizist. Weitere Beleidigungen seien während der Fahrt ins Psychiatrische Krankenhaus gefolgt. Während der Verhandlung entschuldigte sich der Angeklagte bei den Beamten. „Sie bescherten uns zwei Stunden Arbeit und zwei Stunden Dauerbeleidigung. Sie sollten vielleicht besser die Finger vom Alkohol lassen“, erwiderte dieser.