Dass Not erfinderisch macht, kann Janine Wesener bestätigen. Die junge Mutter hatte vor einigen Jahren vor allem eines satt: Dreck. Ihre drei Kinder zogen die Schuhe nicht aus, wenn sie vom Garten ins Haus kamen, krümelten am Essenstisch und leerten Getränke über den Parkettboden. Am Ende war es stets die Mama, die alles wieder sauber gemacht hat.
Normale Putzmittel sind für Kleinkinder gefährlich
„Das Problem war, dass das normale Putzmittel für Kleinkinder schnell gefährlich werden kann. Also habe ich den Lappen genommen und sauber gemacht“, erzählt die Häflerin. Dabei musste sie parallel darauf aufpassen, dass die Kleinen ihr nicht in die Quere kommen und vom Putzmittel fernbleiben.
Janine Wesener beginnt zu experimentieren
Als Janine Wesener das mit der Zeit zu viel wurde, kam ihr eine Idee: Warum nicht selbst Putzmittel zusammenbrauen, das umweltfreundlich ist und mit dem die Kinder dann auch selbst die Fenster oder den Boden putzen können? Gesagt, getan. „Ich habe mich im Internet schlau gemacht, viel gelesen, Kurse belegt und schließlich einfach angefangen zu experimentieren“, blickt die 40-Jährige zurück.

Anfangs habe sie sich von Rezepten inspirieren lassen, die sie im Internet gefunden hat. Dann fing sie selbst damit an, ihre eigenen Kreationen zusammenzumischen: „Die ersten Putzmittel, die ich eigenständig hergestellt habe, waren für unseren Hausgebrauch.“

Janine Wesener gewinnt bei Gründerwettbewerb
Und diese Kreationen hat die Häflerin kurz entschlossen beim Gründerwettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ vorgestellt – und sich gegen etwa zehn weitere Bewerber behauptet. „Als ich die spontane Idee hatte, beim Wettbewerb mitzumachen, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich gewinne“, sagt Wesener und lächelt. Unterstützt wurde die Mutter von einem Chemiker im Ruhestand, der ihr bei der Abstimmung der Zutaten half.

Beim Wettbewerb präsentierte Wesener nicht nur die umweltfreundlichen Putzmittel, sondern auch kindgerechte Anleitungen, wie der Kunde diese zubereiten kann. „Meine Produkte richten sich nicht an den normalen Erwachsenen, sondern an Familien mit Kindern. Die sollen an das Putzen herangeführt werden“, beschreibt die Gründerin ihre Idee. Und das funktioniere nach ihrer eigenen Erfahrung am einfachsten, wenn die Heranwachsenden Spaß haben.

Deswegen verkauft Wesener beispielsweise die Zutaten für das Fensterputzmittel mit einer Art Spritzpistole, die sich die Kinder an den Arm schnallen können.

Die dreifache Mutter ist stolz auf ihren Sieg und freut sich auf alles, was nun auf sie zukommt. Und das ist einiges: Ende März geht ihre eigene Internetseite online. Bis dahin will Wesener auch in sozialen Medien aktiv sein. Geplant seien ein eigener Instagram-Kanal sowie eine Facebook-Seite.

Janine Wesener nutzt ein Jahr Elternzeit für Gründung
„Umso besser, dass ich noch ein Jahr Elternzeit von den Zwillingen übrig hatte, das habe ich jetzt genommen und kann mich voll und ganz auf meinen Start mit Saubergarten konzentrieren“, sagt Wesener, die ein Studium der Betriebswirtschaftslehre absolviert hat und anschließend bei ZF arbeitete.

Janine Weseners Familie unterstützt sie beim Vorhaben Unternehmensgründung. „Mein Mann steht komplett hinter mir und ist stolz, dass ich das alles alleine auf die Beine stelle. Und meine Kinder sind sowieso die größten Fans, die viele Ideen im Kopf haben und mir beim Ausprobieren helfen“, erzählt die Häflerin.