Zu dritt haben sie am Sonntagnachmittag beim Tag der offenen Tür im Dornier-Museum den Fragen der Bürger beantwortet und die neuesten Medienberichte zur geplanten „Landshut“-Ausstellung kommentiert: David Dornier, Chef des Museums, sowie Barbara Wagner und Jannik Pfister, die Leiter des Projekts, gaben Einblick in die Planung des Museumskonzepts für die geschichtsträchtige Boeing 737.

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"Alternative war die Verschrottung"

Der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel habe sich gegen den Willen seiner Berater für die Rückführung der „Landshut“ entschieden, damit ein Teil deutscher Geschichte lebendig erzählt werden könne, glaubt David Dornier. Die Alternative sei ihre Verschrottung gewesen. „Sigmar Gabriel hat damals das Problem erkannt“, ist Dornier sicher. Nur mit einer Cockpittür oder einem Steuerhorn hätte sich ein solches Projekt nicht realisieren lassen. Dass Friedrichshafen dann den Zuschlag zur Ausstellung der "Landshut" bekam, sei der vorhandenen Infrastruktur und seiner finanzstarken Industrie geschuldet.

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"Friedrichshafen hat sehr wohl eine Geschichte zu erzählen"

Dem Einwand eines Bürgers, die „Landshut“ habe nichts mit Friedrichshafen zu tun, widersprach Dornier. Durch die Ermordung des Vorstandsvorsitzenden der MTU, Ernst Zimmermann, durch Terroristen der Rote-Armee-Fraktion (RAF) 1985 habe Friedrichshafen sehr wohl eine Geschichte zu erzählen.

Noch Exponate und Zeitzeugen gesucht

Die Geschichte rund um die Entführung des Ferienfliegers "Landshut" durch palästinensische Terroristen ist komplex und eng verzahnt mit dem Deutschen Herbst und dem Linksterrorismus der RAF. Die Projektleiter müssen hier unzählige Quellen studieren und die richtigen Fragen stellen. „Die Konzeptphase ist weit fortgeschritten“, sagte Barbara Wagner zum Stand der Planung.

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Doch wolle man eine wissenschaftlich fundierte Ausstellung gestalten, müsse man sorgfältig arbeiten. Und um das Thema lebendig präsentieren zu können, werden noch Exponate sowie Zeitzeugen gesucht.

"Landshut" steht trocken und beheizt

Doch bevor die Marschroute nicht steht, kann mit der Restauration der "Landshut" nicht begonnen werden. So steht sie noch im Zustand der Anlieferung in einem Hangar, trocken und im Winter beheizt. Im „Landshut“-Museum müssten nur die Ausstellungsfläche und das Flugzeug beheizt werden, sagte Dornier.

Die Unterhaltskosten könnten deshalb niedrig gehalten werden, das sei von Ingenieurbüros bereits durchgerechnet. Der Kritik, die Finanzierung des Unterhalts sei nicht gesichert, trat Dornier entgegen: „Die Ausstellung kann mit den Eintrittsgeldern finanziert werden“, versicherte er.