Wer im Strandbad im See baden oder im Wellenbad in Ailingen ins beheizte Becken steigen will, muss an der Kasse künftig voraussichtlich tiefer in die Tasche greifen. Am Montag stehen die Eintrittspreise der Frei- und Seebäder auf der Tagesordnung des Friedrichshafener Gemeinderats. Dann soll das Gremium darüber abstimmen, ob zum 1. Juli die neue Entgeltordnung in Kraft tritt. In den Ausschüssen wurde die stufenweise Anpassung der Preise bereits nichtöffentlich vorberaten.

Beim Frei- und Seebad Fischbach wurden bereits zur Eröffnung im vergangenen Jahr die Tarife angepasst. Veränderungen wird es bei den ...
Beim Frei- und Seebad Fischbach wurden bereits zur Eröffnung im vergangenen Jahr die Tarife angepasst. Veränderungen wird es bei den Preisen wieder 2021 geben. | Bild: Gisela Keller

"Nachdem die Tarife für die Häfler Bäder zuletzt vor fünf Jahren angepasst wurden, besteht aus Sicht der Verwaltung die Notwendigkeit, diese den aktuellen Gegebenheiten und Preisstrukturen für die Nutzung von Frei- und Seebädern moderat anzupassen", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Daher schlägt die Stadtverwaltung vor, die Preise im Wellenbad Ailingen und im Strandbad Friedrichshafen stufenweise anzupassen. Im Frei- und Seebad Fischbach wurde schon im vergangenen Jahr ein neues Tarifsystem eingeführt. Die Tarife im Hallenbad sollen bis zur Schließung unverändert bleiben.

Preisunterschiede sollen ausgeglichen werden

Aus Sicht der Stadtverwaltung wird in den Häfler Bädern bislang ein deutlich günstigerer Tarif als in den umliegenden Frei- und Seebädern angeboten. Außerdem wolle man die Eintrittspreise des Strand- und des Wellenbads an das Preisniveau des Fischbacher Bads anpassen. So sollen die Preisunterschiede nach und nach ausgeglichen werden.

Beim Strandbad Friedrichshafen werden die Eintrittspreise steigen. Den deutlichsten Anstieg soll es bei der Saisonkarte geben.
Beim Strandbad Friedrichshafen werden die Eintrittspreise steigen. Den deutlichsten Anstieg soll es bei der Saisonkarte geben. | Bild: Sandro Kipar

Den deutlichsten Preisanstieg wird es bei der Saisonkarte im Strandbad geben. Bis 2021 werden sich die Kosten dafür verdoppeln – von heute 28,50 auf dann 57 Euro. Nach Angaben der Stadt soll sich die Saisonkarte künftig in allen Bädern im Verhältnis zum jeweiligen Eintrittspreis ab dem 25. Mal rechnen. Bislang war das im Strandbad bereits ab dem 18. Besuch der Fall. Mit der "Saisonkarte Strandbad" werden Gäste künftig nur noch Zutritt ins Häfler Strandbad haben. Der Preis für die Einzelkarte steigt im Strandbad zunächst von 1,60 auf 1,90 Euro (ab 1. Juli) und soll 2021 bei 2,30 Euro liegen. In den nächsten Jahren stehen dort laut Verwaltung Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an. Zum werde zusätzliches Aufsichtspersonal benötigt, insbesondere für einen geplanten behindertengerechten Seezugang.

Die Preise des Wellenbads Ailingen sollen an das Preisniveau in Fischbach angeglichen werden.
Die Preise des Wellenbads Ailingen sollen an das Preisniveau in Fischbach angeglichen werden. | Bild: Achim Mende

Im Wellenbad Ailingen bezahlen Erwachsene derzeit 3,20 Euro, künftig sollen es 3,80 Euro und ab 2021 dann 4,50 Euro sein. „Der Zielwert von 4,50 Euro im Jahr 2021 für einen Erwachsenen im Wellenbad oder Frei- und Seebad Fischbach ist angesichts des Leistungsangebotes dieser Häfler Bäder absolut angemessen", teilt die SPD-Fraktion mit. Sie will am Samstag, 16. Juni, beim Schlemmermarkt zwischen 10 und 12 Uhr über das geplante Preisgefüge und die Position der SPD informieren. Im Vergleich zu Bädern in benachbarten Gemeinden seien die Eintrittspreise in Friedrichshafen immer noch moderat, "was sie dank der Zeppelin-Stiftung auch sein dürfen".

Rabatt mit Geldwertkarten

Neu wird in der Bäderordnung sein, dass es einen ermäßigten Eintritt für Senioren ab 63 Jahren geben wird – analog zum Kinder- und Jugendtarif. Die Jahreskarte wird nicht mehr angeboten, weil im Sportbad höhere Preise als im bisherigen Hallenbad vorgesehen sind. Die Badescheckkarte soll durch Geldwertkarten ersetzt werden. Für die Bronze-Karte für 50 Euro gibt es beim Besuch eines Bades beispielsweise einen Rabatt von zehn Prozent, bei der Platin-Karte für 200 Euro einen Rabatt von 25 Prozent.