"Dann ist ein langes Wochenende in London zu relativ günstigen Preisen möglich", sagt Wehr zum Easy-Jet-Plan. "Ich rechne damit, dass die Verbindung früh im nächsten Jahr aufgenommen wird." Auch eine neue Inlandsverbindung ist in Sicht: nachdem der Direktflug nach Düsseldorf von Geschäftsreisenden viel genutzt wird, sieht Wehr gute Chancen für einen weiteren nach Hamburg.

Komplexe Verhandlungen mit Fluggesellschaften

In seinem Impulsreferat berichtet er von komplexen Verhandlungen mit Fluggesellschaften. Am Berliner Flughafen Tegel etwa seien Start- und Landemöglichkeiten begrenzt, der Anteil an Billigfliegern hoch. Eine direkte Verbindung ist Wehr zufolge daher nicht absehbar. "Aber ich gebe nicht so schnell auf."

Wer mit Turkish Airlines über Verbindungen nach Istanbul spricht, müsse wissen, dass in knapp einem Monat der Umzug vom Atatürk- in den neuen Großflughafen stattfindet. "Die sind mit Sicherheit früher fertig als in Berlin", sagt Wehr. Trotzdem geht die Istanbul-Verbindung erst ab April wieder los, dann dafür täglich.

Germania steuert zwei neue Ferienziele an

Nach zwei Jahren mit deutlichem Minus kündigt Wehr weitere Entwicklungen an: Im Sommer 2019 werden mit Olbia und Ibiza zwei weitere Ferienziele von Germania angesteuert. Im Sommer darauf wird eine zweite Germania-Maschine in Friedrichshafen stationiert. Eine Zuhörerin fragt nach der Zukunft des Towers. Auch hier ist die Antwort komplex: Wehr sieht Klärungsbedarf bei der Flugsicherheit.

Bei großen Flughäfen ist die Deutsche Flugsicherung zuständig, bei kleinen wie Friedrichshafen nicht. Die können von den Kosten nur einen Teil über Gebühren refinanzieren. Auch sei nicht entschieden, ob der sanierungsbedürftige Tower durch einen Neubau oder einen virtuellen Tower ersetzt werde. "Das wäre kostengünstiger, da nehmen Kameras Flugbewegungen auf und übertragen sie auf eine Projektionsfläche", erklärt er.

"Angebot nur so stabil, wie es genutzt wird"

Ein stärkeres Engagement im Billigfliegersegment wird angeregt. "Wir haben ein anderes Geschäftsmodell. Es geht uns nicht nur um hohe Zahlen, sondern um qualitatives Wachstum", erklärt Wehr. Ein Drittel der Passagiere seien Geschäftsreisende, denen Flexibilität wichtiger sei als der Preis.

Eine neue Billigfluglinie müsse Ziele anbieten, die die Gesellschaften am Standort nicht abdeckten, so wie die Wizz-Air-Flüge nach Skopje und Tuzla. Wehr macht auch klar: "Das Angebot ist nur so stabil, wie es in der Region genutzt wird, da entscheiden Fluggesellschaften relativ zügig."

Der Applaus der Anwesenden gibt Alfred Eger, Leiter des Bürgerforums Altstadt Recht, als dieser sagt: "Wir wollen weiter schöne Flüge von hier unternehmen und wir werden den Flughafen immer unterstützen."