Etwa 14 Monate wird es dauern, das alte Hallenbad, das seit letzter Woche ausgedient hat, abzureißen. Ende 2020 soll das Grundstück dann „baureif“ sein, damit dort neue Wohnungen gebaut werden können. Wann mit den Arbeiten begonnen werden kann, steht nach Auskunft der Pressestelle der Stadt noch nicht fest, da der Abbruch und die Altlastensanierung erst ausgeschrieben werden müssen.
Klar ist aber schon jetzt, dass der Abriss deutlich teurer wird, als geplant. In der letzten Gemeinderatssitzung bezifferte die Verwaltung die Kosten auf rund 2,4 Millionen Euro. Stadtrat Heinz Tautkus zeigte sich ob dieser Zahl „erschreckt“, doch die Verteuerung hat ihren Grund.
Asbest und PCB in den Baustoffen
Im Hallenbad stecken nämlich Baustoffe mit einem hohen Schadstoffgehalt. Und diese müssen fachgerecht entsorgt werden. In den Baumaterialien sind nach Angaben von Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtplanungsamtes, auch Asbest und Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten. „Zu den belasteten Materialien gehören beispielsweise asbesthaltige Isolierungen, Korrosionsanstriche, Bitumenschweißbahnen, PAK-haltiger Gussasphalt, Korrosionsschutz sowie künstliche Mineralische Fasern (KMF) in Dämmungen“, erläutert die städtische Pressesprecherin Monika Blank. Die Größenordnung der Schadstoffbelastung war der Stadt erst bekannt geworden, als Anfang 2017 eine so genannte „Bausubstanzuntersuchung“ stattfand.
Badegäste waren nach Angaben der Stadt jedoch niemals gefährdet, da die Schadstoffe „im eingebauten und gekapselten Zustand unbedenklich“ seien.

Da es beim Ausbau aber zu Freisetzungen kommen kann, müssen die Problem-Baustoffe unter Schutzbedingungen zurückgebaut werden. Einige der Stoffe müssen als Sondermüll behandelt werden und sorgfältig von den anderen Baumaterialien getrennt werden, erläuterte Wolfgang Kübler dem Gemeinderat. Die belasteten Materialien werden dann nach Österreich transportiert, da es in Baden-Württemberg keinen Platz mehr gebe. Der Gemeinderat stimmte der zusätzlichen Ausgabe von 2,4 Millionen Euro zu.