Der 20-jährige Pilot Samy Kramer hat seine freie Zeit am Mittwoch genutzt und hat sich mit einem Motorflugzeug des Luftsportclubs Friedrichshafen (LSC) in die Lüfte begeben. Doch er ist nicht einfach „sinnlos“ durch die Gegend geflogen, wie Kramer selbst sagt. Stattdessen flog der 20-Jährige eine rund 200 Kilometer lange Strecke in Form eine Spritze – zwischen Friedrichshafen und Ulm.
Samy Kramer: „Es ist weder eine Aufforderung, noch eine direkte Botschaft“
„Aus gegebenem Anlass dachte ich, das wäre passend“, sagt Kramer gegenüber dem SÜDKURIER. Damit meint er die aktuelle Corona-Situation und den Impfstart am 27. Dezember. Kramer betont: „Es ist weder eine Aufforderung für die Menschen, sich impfen zu lassen, noch ist es eine direkte Botschaft.“ Der 20-Jährige wollte den Menschen kurz vor Weihnachten nur einen Denkanstoß geben.

Doch wie kam der junge Pilot überhaupt auf die Idee? Kramer erzählt, dass es nicht das erste Mal war, dass er mit dem Motorflugzeug eine bestimmte Zeichnung abgeflogen ist. Bereits in den vergangenen Monaten habe er lustige Bilder in den Himmel gemalt, die man anschließend auf dem Flugradar sehen konnte.
„Ein Pilot braucht Flugstunden und Erfahrung“, erzählt Samy Kramer. Denn obwohl der 20-Jährige seit etwa sechs Jahren fliegt, ist er erst seit etwa einem Jahr mit dem Motorflugzeug unterwegs. „Mir macht es Spaß, solche exakten Linien nachzufliegen und den Menschen eine Botschaft zu hinterlassen. Besser, als wenn ich sinnlos durch die Gegend fliege“, sagt er.
Vorbereitung für den Flug dauerte nur etwa 30 Minuten
Der Flug am Mittwoch mit dem einmotorigen Kleinflugzeug Katana DA20 dauerte etwa 1,5 Stunden. Die Vorbereitung hatte Samy Kramer am Dienstag in nur 30 Minuten erledigt. Der Pilot erklärt: „Die Strecke, die ich fliegen wollte, habe ich im GPS-Gerät einprogrammiert. Das hat nicht lange gedauert.“

Für den Piloten selbst bedeutet ein Flug nach einer genauen Linie mehr Konzentration als sonst. Statt den Autopilot einzuschalten, werde alles selbst gemacht. „Man muss etwas konzentrierter sein, also sonst. Am Mittwoch war es sehr windig. Da musste ich schauen, dass ich die Linien auch wirklich korrekt einhalte“, sagt Kramer.
Wann er sein nächstes „Gemälde“ mit dem Flugzeug in die Luft zeichnet, ist noch unklar. „Die Aktionen entstehen meist recht spontan. Da steckt keine große Planung dahinter“, sagt der 20-Jährige und lacht.