„Unser Hotel ist zu den Messeterminen immer ausgebucht“, berichtet Petra Fricker. „Und auch der Campingplatz war über die Ferienzeit gut belegt, wir sind mit dem Ostergeschäft zufrieden.“ Gemeinsam mit ihrem Mann Markus und 13 Angestellten betreibt Petra Fricker den Campingplatz CAP-Rotach mit Hotel, Café und Pension direkt am östlichen Häfler Seeufer. Frühstück und selbstgebackene Kuchen werden auch für die Öffentlichkeit angeboten, zum Abendessen Suppe und Flammkuchen.

Und die Kundschaft scheint nicht auszugehen. Gerade zum Ende der Osterferien, wenn die Familien mit schulpflichtigen Kindern abreisen, fahren viele Gäste im Rentenalter auf den Platz. Andreas und Dagmar Grünert aus dem Vogtland bei Plauen sind mit ihren 70 Jahren in Rente und seit zehn Jahren Camper. Sie sind fünf Tage vor dem Gespräch angereist, davor waren sie in Frankreich. „Bis Mittwoch hatten wir herrliches Wetter, in der Nacht kam dann der Regen, aber immerhin hat es nicht gehagelt, wie hinter Ravensburg“, sagt Andreas Grünert. Und für die Natur sei es schon wichtig gewesen, dass die Trockenheit endet, ergänzt seine Frau Dagmar.

Andreas und Dagmar Grünert aus dem Vogtland bei Plauen sind zum ersten Mal in Friedrichshafen, am Bodensee waren sie schon mehrmals.
Andreas und Dagmar Grünert aus dem Vogtland bei Plauen sind zum ersten Mal in Friedrichshafen, am Bodensee waren sie schon mehrmals. | Bild: Hans Peter Klesel

Dass der Bodensee einen niedrigen Wasserstand hat, stört die beiden Camper nicht. Da müsse man eben ein paar Meter weiter gehen, meinen sie. Grundsätzlich bevorzugten sie sonniges Wetter. „Camping bedeutet einfach, draußen zu sein, in der Natur, und das ist bei Wärme und Trockenheit am schönsten, dann bleibt auch der Hund sauber“, sagt Andreas Grünert lachend.

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Volker und Bianca Wendel aus Gummersbach campen seit vielen Jahren. Früher hatten sie einen Wohnwagen, vergangenes Jahr haben sie sich ein Wohnmobil geleistet. In Friedrichshafen seien sie zum ersten Mal, es gefalle ihnen gut, das Preis-Leistungs-Verhältnis sei in Ordnung. „Mit dem Wetter haben wir Glück gehabt“, berichtet Volker Wendel. Sie konnten viel laufen, Rad fahren und mit dem Katamaran waren sie bereits in Konstanz. „Und wenn es regnet, braucht man eben die richtige Kleidung“, sagt Bianca Wendel.

Volker und Bianca Wendel aus Gummersbach gefällt es auf dem CAP-Rotach Campingplatz, es sei super zum Laufen und zum Radfahren, ...
Volker und Bianca Wendel aus Gummersbach gefällt es auf dem CAP-Rotach Campingplatz, es sei super zum Laufen und zum Radfahren, Katamaran und Fähre gut erreichbar. | Bild: Hans Peter Klesel

Mit Lagotto-Hündin Luzie ist Brigitte Hain aus Betzdorf bei Siegen in Friedrichshafen unterwegs. Sie züchtet die besondere Rasse, mittelgroße Tiere mit wuschligem Fell und treuen Knopfaugen. Die beiden haben bereits eine Woche Camping in Bamberg verbracht, nun sind sie wegen einer Veranstaltung einer Züchtergemeinschaft an den Bodensee gereist. Brigitte Hain und ihr Mann Bernd sind überzeugte Camper. „Ich habe noch nie im Hotel übernachtet“, schildert sie. Früher im Zelt, dann im VW-Bus, im Wohnwagen und neuerdings im Kastenwagen sind die beiden mit ihrer Hündin auf Achse.

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Erst gegen Ende der Osterferien, am 25. April, hat Franz Schlichte den Campingplatz Fischbach am Grenzösch geöffnet. An jenem Nachmittag beziehen die ersten Camper ihre Parzellen. Er müsse schauen, ab wann er seinen Betrieb in dem Gebäude aus den 1970er-Jahren, das keine Heizung hat, führen kann. „Wir können nicht zu früh öffnen, denn die Nächte sind noch kalt, der Boden im Haus erwärmt sich nicht“, beschreibt Schlichte die Lage. Der Sanitärbereich wurde 2009 erneuert, auch sonst sei die Anlage in Schuss, nur das Restaurant müsse eben eine gewisse Temperatur haben. Und das wissen die Stammgäste zu schätzen.

Seit dem letzten Osterferienfreitag hat der Campingplatz Fischbach wieder geöffnet. Gleich am ersten Tag reisen die Gäste an, hier ist ...
Seit dem letzten Osterferienfreitag hat der Campingplatz Fischbach wieder geöffnet. Gleich am ersten Tag reisen die Gäste an, hier ist eine Gruppe von drei Familien aus Zußdorf am Aufbauen. | Bild: Hans Peter Klesel

Jochen und Simone Beck sind aus Zußdorf angereist. Das Zußdorf bei Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg? „Genau das“, sagt Jochen Beck und grinst. Er ist überzeugt: „Es kommt nicht darauf an, weit zu fahren, sondern weg von zu Hause zu sein.“ Und damit ist er nicht allein. Neben seiner Frau und den nicht mehr schulpflichtigen Kindern sind links und rechts zwei befreundete Familien mit angekommen. Man sei zum fünften Mal gemeinsam in Fischbach, schätze dort das Familiäre, Überschaubare, da fühle man sich angenommen, und es würde nicht der letzte Urlaub hier sein, meint Simone Beck.