Am Klinikum Friedrichshafen ist in nächster Zeit mit Verschiebungen von geplanten Eingriffen und Behandlungen sowie mit längeren Wartezeiten, beispielsweise auf diagnostische Untersuchungen, zu rechnen. Der Grund: Die Personalsituation ist angespannt, teilt der Medizin Campus Bodensee (MCB) mit. Eine überdurchschnittliche Anzahl von Mitarbeitern in vielen Bereichen fehle krankheitsbedingt. Nun sollen „Kapazitäten modifiziert“ werden. Betroffenen Patienten würden über die Terminverschiebungen individuell informiert.
Notfallversorgung „rund um die Uhr gewährleistet“
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber die Sicherheit unserer Patienten hat höchste Priorität“, wird Annik Ochel, kommissarische Pflegedienstleitung des Klinikums, in dem Pressetext zitiert. „Wir stellen mit dieser Maßnahme sicher, dass alle Patienten vollumfänglich versorgt werden.“
Die Notfallversorgung sei nicht betroffen. „Sie ist rund um die Uhr gewährleistet“, so Roman Huber, Ärztlicher Direktor des Klinikums und Chefarzt der Klinik für Neurologie. Die Zahl der Notfälle ist den Angaben des Klinikverbunds zufolge unverändert hoch: „Rund 80 Hilfesuchende wenden sich täglich an die Notaufnahme mit ihren ganz unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen, Tendenz steigend.“
Anhaltende Hitze bereitet gesundheitliche Probleme
Eine Nachfrage des SÜDKURIER beim MCB ergibt: Aktuell werden viele Menschen, die durch die anhaltende Sommerhitze gesundheitliche Probleme haben, in der Notaufnahme versorgt. Dorthin wenden sich offenbar aber auch Menschen mit leichteren Beschwerden, die in den Praxen und Notfalldienste der niedergelassenen Ärzte behandelt werden könnten. Viele Ärzte sind allerdings im August im Urlaub.
Auf drei Stationen werden 35 Corona-Patienten versorgt
Davon, dass Covid-19 noch nicht vorbei sei, zeuge nicht nur die wieder angestiegene hohe Zahl an betroffenen Patienten, sondern auch die Zahl der erkrankten MCB-Mitarbeiter und die hohe Inzidenz im Bodenseekreis. Am Montag, 1. August lag Letztere laut Landesgesundheitsamt bei knapp 467. In Friedrichshafen werden aktuell auf drei Stationen rund 35 Corona-positive Patienten sorgt, darunter zwei intensivmedizinisch.
Im Klinikum Friedrichshafen und in der Klinik Tettnang besteht unverändert die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske für alle Patienten und Besucher. (böm/bsc)