Vor einem Jahr beschloss der Gemeinderat, die Albert-Merglen-Schule in den Fallenbrunnen zu verlegen und dafür Gebäude 18 umzubauen. Die Schule in der Heinrich-Heine-Siedlung ist zu klein und ein Sanierungsfall. Aus der heutigen „Kasernenruine“ am neuen Standort könnte ein Leuchtturm-Projekt werden, sagte CDU-Stadtrat Hannes Bauer jüngst in der Ratssitzung. Da sollte eigentlich nur das Raumprogramm beschlossen werden. Doch dann stellte CDU-Fraktionschefin Mirjam Hornung überraschend den Antrag, die Kosten zu deckeln.
Nicht mehr als ein grober Kostenrahmen
Die werden vom Rathaus derzeit auf 29,5 Millionen Euro für Schule und Kita sowie 5 Millionen Euro für eine neue Sporthalle taxiert. Bei diesen Summen handelt es sich aber noch nicht um eine valide Schätzung, weil es noch keine Planung gibt. Mehr als ein grober Kostenrahmen sind die 34,5 Millionen Euro nicht.
OB bittet um Vertrauen
Vor diesem Hintergrund bat Oberbürgermeister Simon Blümcke darum, „nicht schon jetzt die Bremse reinzuhauen“, zumal diese Zahlen noch nicht belastbar seien. Das Raumprogramm für Schule und Kita bilde das ab, was das Land an Vorgaben mache und beinhalte keine Sonderwünsche. Außerdem baue man im Bestand um. „Ein Kostendeckel so früh ist nicht haltbar“, so der OB.

„Wir würde es gern einmal anders machen“, begründete Mirjam Hornung den Vorstoß. In der Vergangenheit seien die Kosten bei vielen Großprojekten aus dem Ruder gelaufen. Ihre Fraktion habe mehr als deutlich gemacht, dass man nicht wieder in solch eine Situation geraten möchte. Das heiße nicht, dass bei 30,5 Millionen Euro für Schule und Kita die Reißleine gezogen werden müsse. Bei 35 Millionen aber schon.
Antrag findet knapp keine Mehrheit
Diese Ansicht teilten allerdings nur Stadträte vom Netzwerk. Für Simon Wolpold wäre die Kostenbremse tragbar, „um die Stimme der Sparsamkeit etwas lauter werden zu lassen“. Am Ende wurde der Antrag mit 14 zu 16 Stimmen abgelehnt. Auch wenn der Gemeinderat nun das Raumprogramm beschlossen hat, bleibt für die Albert-Merglen-Schule ein langer Weg bis zum Umzug. „Wir sind noch nicht an dem Punkt, wo dieses Projekt unumkehrbar ist“, sagte OB Blümcke.
Der Fallenbrunnen 18 (FAB 18) und das Kulturhaus Caserne daneben sind die beiden letzten Kasernenbauten auf dem früheren Militärareal, die noch nicht saniert wurden. Bei der Caserne wurden die Sanierungskosten vor fünf Jahren auf rund 25 Millionen Euro geschätzt. FAB 18 hingegen steht seit knapp zehn Jahren leer, war quasi dem Verfall preisgegeben. Letzte Nutzerin war die Zeppelin-Universität.
Rückbau bis zum Rohbau
Der bauliche Zustand des FAB 18 ist bekannt, erklärt eine Sprecherin des Rathauses auf Nachfrage. Für den Umbau sei der aber nur teilweise relevant. Das Haus soll bis auf den Rohbau zurückgebaut werden. In der jetzt veröffentlichten Kostennote seien deshalb lediglich der Rohbau und die Statik entsprechend bewertet. Weitere Untersuchungen stünden an.