Zusammengefaltete Schirme stehen zwischen leeren Tischen. Wind pfeift über die Uferpromenade und kurz nach der Eröffnung am Freitagmittag laufen wenige Hartgesottene gut eingepackt über den Streetfood-Markt. Besteht hier Aussicht auf Erfolg?
Ingo Winterhalter betreibt einen BBQ-Foodtruck. „Seit ich mich vor sieben Jahren selbstständig gemacht hab, waren meine Kunden immer zufrieden und es gab nie Reklamationen. Wir achten hier auch auf höchste Qualität“, sagt er. Aber: „Das Geschäft ist sehr wetterabhängig. Sonst sind meine Kundenzahlen super.“
Der Hunger siegt
Lisa-Marie Wagner und Joelle Heyne wollen sich nach Unterrichtsschluss Mac and Cheese und Curry holen. Sie sind sich einig: „Es ist cool, dass es so einen Markt hier in Friedrichshafen gibt, und vor allem, dass er am Ufer stattfindet.“ Ihr Hunger hätte trotz des stürmischen Wetters gesiegt. Sie besuchen das erste Mal einen Streefood-Markt. Die Preise von 7 und 12 Euro pro Portion finden beide günstig und das Essen lecker.
Hotdogs aus kalifornischem Schulbus
Thomas Graf ist Gründer des nächsten Foodtrucks. Sein Kollege Dennis Zippert (links) verkauft mit ihm zusammen vor allem verschiedene Hotdog-Variationen, aber auch Chilli und Currywurst. Sie waren auch schon im vergangenen Jahr beim Streetfood-Markt in Friedrichshafen: „Letztes Mal lief der Food-Markt hier Bombe“, sagt Graf. „Dieses Mal sind unsere Erwartungen wegen des Wetters nicht besonders hoch.“
„Woanders ist es teurer“
Frank und Alexandra Schulte machen Urlaub am Bodensee und sind zufällig auf den Markt gestoßen, wo sie ein Baumstriezel-Stand überzeugt. „Wir finden die Preise hier echt fair. Es ist schließlich handgemacht und frisch“, sagt Frank Schulte und erzählt: „In unserer Heimat haben wir schon andere Märkte besucht und mussten teilweise sogar Eintritt zahlen.“

Veranstalter: „Es ist, wie es ist“
Markus Fetscher nimmt das Wetter gelassen. „Es ist, wie es ist“, betont der Veranstalter, der wegen des starken Windes zwei Jacken übereinander trägt. Fetscher, der bereits in den vergangenen Jahren den Streetfood-Markt organisiert hat, kommt aus einer Schaustellerfamilie, ist in der vierten Generation in dem Bereich tätig. „Ich betreibe den Getränkestand, den Burgertruck, den Crêpesstand und das Karussell an der Uferpromenade“, schildert er. „Die gesamte Veranstalter-Branche ist stark vom Wetter abhängig.“

Auch Berufsfeuerwehr vor Ort
Steffen Schmidt von der Berufsfeuerwehr Friedrichshafen kontrolliert die Stände zum Start des Streetfood-Marktes am Freitag. „Fluchtwege müssen eingehalten, und die Feuerlöscher entsprechend der gesetzlichen Vorgaben in den Verkaufswägen platziert werden“, erklärt er.
Gemeinsam mit seinen Kollegen sorgt Schmidt für den reibungslosen Ablauf des Marktes, der noch bis 21. April stattfindet. Am Sonntag gibt es von 12 bis 17 Uhr zudem den Familienfrühling mit verkaufsoffenem Sonntag in der Innenstadt.