Sichtschutzzäune draußen, damit sich kein Zuschauerpulk bildet und Maskenpflicht drinnen: Diese Zeiten sind nun für die Fetischparty auf dem Torture Ship passé. Für die Veranstaltung gelten keinerlei gesetzliche Auflagen mehr.

Die Sonne scheint, die Fußgängerzone in Friedrichshafen ist am Samstag gut besucht. Manche bummeln, einige sitzen in der Gastronomie, andere schlendern an der Promenade entlang und genießen einfach die Aussicht. Mittendrin: Ein Pärchen, das die Blicke aufzieht. Eng und glänzend ist ihr Outfit. In Lack und Latex schlendern sie durch die Innenstadt. Dann wieder scheint alles so wie immer.

Es fährt wieder: So war das Torture Ship 2022 Video: Julia Becker und Lena Reiner
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Nur ganz vorn am Wasser in Richtung der Fähre, die nach Romanshorn ablegt, herrscht Gedränge. Schon deutlich vor Beginn des Boardings, wenn die Passagiere das Schiff besteigen, haben sich hier an den Schiffsanlegestellen vor dem Zeppelin Museum und auf der Terrasse des Museumsrestaurants zahlreiche Schaulustige versammelt. Passanten sind teilweise verwundert, wieso sie kaum mehr weiterkommen.

Schaulaufen und Posieren: Die Passagiere genießen das Bad in der Menge.
Schaulaufen und Posieren: Die Passagiere genießen das Bad in der Menge. | Bild: Lena Reiner

Selfies mit den Fetischfans

„Gibt es etwas Besonderes?“, fragt eine Lindauerin, die eigentlich nur einen Radausflug gemacht hat. Aus der Menge ragt ein roter Zylinder hervor. Der rote Hut in Übergröße ist mit Latex überzogen und geht in eine Gesichtsmaske über, die lediglich die Augen freilässt. Schnell hat sich eine Traube Menschen gesammelt, die um Selfies und Fotos bittet. Nach und nach trudeln mehr Fetischfans ein, die später mit dem Torture Ship abfahren und darauf eine Party mit Gleichgesinnten feiern. Das Schiff legt am Abend dann in Konstanz an. Dort gibt es Programm und Show.

Eine kleine Show für die Zuschauer am Hafen und auf der Terrasse des Museumsrestaurants.
Eine kleine Show für die Zuschauer am Hafen und auf der Terrasse des Museumsrestaurants. | Bild: Lena Reiner
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Der Trend geht zur Tiermaske

Veranstalter Thomas Siegmund hatte im Vorfeld von einem Tiermasken-Trend gesprochen. Der ist immer wieder zu sehen. Obendrein gibt es aufgepumpte und angeklebte Fakebrüste aus Silikon, hautenge Outfits, viel Transparenz, einige angeleinte Gäste und schimmernde Lackoutfits. Relativ am Ende des Boardings macht dann eine Gruppe weißer Hasen den Kai unsicher. Sie werden um besonders viele Fotomöglichkeiten von der Menschentraube, die zum Zuschauen gekommen ist, gebeten. Gasmasken dürfen auch nach Wegfall der Maskenpflicht nicht fehlen.

Masken bleiben hier im Trend, auch wenn es keine (Corona-)Maskenpflicht mehr gibt.
Masken bleiben hier im Trend, auch wenn es keine (Corona-)Maskenpflicht mehr gibt. | Bild: Lena Reiner