Für Spanien und die dazugehörigen Inseln gilt seit Freitag eine offizielle Reisewarnung. Denn das Robert-Koch-Institut hat das Land wegen der erhöhten Corona-Zahlen als Risikogebiet eingestuft. Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine Empfehlung des Instituts. Diese scheint manche jedoch nicht an einer Reise auf die Urlaubsinsel zu hindern.
Bei einem Besuch am Bodensee-Airport in Friedrichshafen am Montagmittag ist einiges los. In etwa zwei Stunden startet ein Flugzeug nach Palma de Mallorca. Unter den Reisenden ist auch eine Familie aus Österreich. Sie erzählt, dass sie keine Angst vor dem Coronavirus hat und nicht auf ihren Urlaub verzichten möchte. „Wir haben den Flug vor etwa drei Wochen gebucht und freuen uns jetzt auf die freien Tage, gutes Wetter und die Zeit miteinander“, erzählt eine der Reisenden.
Keine Quarantänepflicht für Österreicher
Ganz ohne Bedenken geht es aber auch für die fünfköpfige Gruppe nicht nach Mallorca. „Die touristischen Orte werden wir bewusst meiden und schauen, dass wir möglichst unter uns bleiben. Deswegen haben wir uns auch ein Apartment gemietet und gehen nicht ins Hotel.“ Hinzu komme: In Österreich gibt es keine verpflichtende Quarantäne nach einem Besuch auf den Balearen, zu denen Mallorca gehört. Eine Reisewarnung mit Quarantänemaßnahmen nach Rückkehr liegt in Österreich momentan nur für das spanische Festland vor.
Wer hingegen aus Deutschland kommt und in ein Risikogebiet reist, muss danach 14 Tage lang in Quarantäne. Diese Regel gilt seit dem 14. Juli und ist in der Corona-Verordnung des Sozialministeriums festgehalten.

Corona-Wochenrückblick
Ergebnisse von den Corona-Tests am Häfler Flughafen gibt es, so heißt es seitens des Landratsamtes Bodenseekreis, seit der Reisewarnung für Spanien noch keine. Die Passagiere, die am Samstag in Friedrichshafen gelandet sind, warten noch auf die Befunde.
Unter den Passagieren waren auch zwei Urlauber aus Meersburg. „Leider hatten wir kein Glück und sind jetzt in Quarantäne“, sagt Maren Ottemeier. Bevor sie mit ihrem Freund die Reise auf die spanische Insel antrat, vergewisserte sie sich, dass keine Reisewarnung vorliegt. „Wir wären nie geflogen, wenn es schon im Vorfeld ein Risikogebiet gewesen wäre. Denn das wäre fahrlässig.“
Auf Mallorca hielten sich Ottemeier und ihr Freund an die dort geltende Maskenpflicht und mieden Menschenmengen. „Etwa zwölf Stunden, bevor unser Flieger nach Hause ging, kam die Reisewarnung. Das ist natürlich schon etwas ärgerlich“, sagt die junge Frau. Doch Ottemeier nimmt die Situation gelassen. „Wir können beide im Homeoffice arbeiten und müssen jetzt eben abwarten, bis wir die Testergebnisse bekommen.“
Flüge jeden Montag und Samstag nach Mallorca
Derzeit fliegen vom Bodensee-Airport zwei Mal in der Woche, jeden Montag und jeden Samstag, Flugzeuge nach Mallorca, heißt es von der Pressestelle des Airports. Ob diese Flüge in Kürze weniger werden, könne der Flughafen nicht absehen. „Ob eine Destination kurzfristig aus dem Flugplan gestrichen wird, liegt im Ermessen der Fluggesellschaft. Hier spielen natürlich auch aktuelle Entwicklungen in den Zielgebieten eine Rolle“, so die Pressestelle weiter.