Der Antoniusplatz
Auch wenn der Antoniusplatz sich nicht auf einer Karte finden lässt, handelt es sich bei dem Namen um keine umgangssprachliche Lokalbezeichnung, erklärt die städtische Pressesprecherin Andrea Kreuzer. Vielmehr sei es eine offizielle Namensgebung basierend auf dem Gemeinderatsbeschluss vom 27. März 2000. Die Bezeichnung leite sich vom ehemaligen Altenheim St. Antonius (Karlstraße 19) her und beziehe sich – adressenbefreit – auf die Straßenkreuzung der Karlstraße und Schanzstraße.
Antonius der Große (um 251 bis 356 nach Christus) war Eremit und Namensgeber des Antoniter-Ordens, der sich um die Pflege von am „Antoniusfeuer“ (Pilzvergiftung, Mykotoxikose) Erkrankten kümmerte, einer im Mittelalter in Europa weitverbreiteten Krankheit.
Die Millionenschlucht
Angesichts der Baukosten der neuen Fuß- und Fahrradbrücke, die sich dort über die Eckenerstraße spannt – 3,05 Millionen Euro hat der Gemeinderat genehmigt – drängt sich der Gedanke auf, dass erst dieses Bauprojekt zu dem im Volksmund verwendeten Namen Millionenschlucht führte. Doch den gibt es schon viel länger: seit spätestens 1930.
Der Grund ist allerdings so ähnlich wie simpel: Nach dem Bau der Sonnenunterführung für Fußgänger im Jahr 1927 wurde 1930 die Bahnunterführung fertiggestellt. Teuer soll sie gewesen sein. Im Volksmund entstand daher der Name Millionenschlucht, erläutert Hartmut Semmler vom Stadtarchiv Friedrichshafen.
Das Mauseloch
Das Mauseloch sei keine offizielle, sondern eine volkstümlich-bildhafte Benennung der Sonnenunterführung, um den kleinen Durchbruch zur Altstadt „eingängiger“ zu charakterisieren, erläutert die städtische Pressesprecherin Andrea Kreuzer. Der Name Sonnenunterführung beziehe sich wiederum auf das ehemalige Hotel Sonne.
Maierhöfle
Im hinteren Teil des Messeparkplatzes P7 gelegen – dort, wo sich heute ein Schnelltestzentrum befindet – liegt das Gewann Maierhöfle. Dort sei in der Spätantike ein römischer Gutshof gelegen. „Wohl nicht der Kontinuität aber einer ähnlichen Funktion nach wurde als Maierhof bzw. als Maierhöfle ein mittelalterliches Gehöft oder Gebäude genannt, in dem ein Gutsverwalter (‘Meier‘) eines adeligen oder geistlichen Gutshofs – eventuell an dieser Stelle in Verbindung mit dem Kloster Löwental – gelebt oder amtiert hat“, erläutert Victoria Grenz von der städtischen Pressestelle.
Der Wilhelm(s)platz
Hier ist Aufmerksamkeit gefragt. Wer „Wilhelmplatz“ oder „Wilhelmsplatz“ in einer Karte sucht, wird schnell auf den König-Wilhelm-Platz im Zeppelindorf stoßen, denn dieser trägt die Bezeichnung ganz offiziell. Wenn aber für eine Veranstaltung in der Innenstadt der Name verwendet wird, ist zumeist der Ort in der Altstadt gemeint, an dem Wilhelmstraße und Goldschmiedstraße aufeinandertreffen. Einen offiziellen Namen trägt dieser Platz nicht.