Seit der Eröffnung am 31. Juli um 7 Uhr morgens sind rund 50 Tage vergangen – Grund genug, bei Geschäftsführerin Carolin Ast nachzufragen: Wie läuft der neue Dorfladen in Heiligenberg? Ihre erste Bilanz fällt erfreulich aus.
Die Befürchtung, dass nach ein paar Tagen neugierigen Besuchs die Kundenzahlen zurückgingen, hat sich nicht bewahrheitet. Vielmehr verzeichnet Carolin Ast einen konstant hohen Zuspruch, die Erwartungen an den Kassenumsatz wurden klar erfüllt. Besonders, so Ast, habe es sie am Anfang gefreut, dass viele Besucher, nicht nur persönlich bekannte, die Eröffnung des Ladens gelobt und motivierende Worte gefunden haben. Diese seien auch nötig gewesen, denn Ast erzählt, sie habe zunächst einen Zwölf-Stunden-Tag durchzustehen gehabt.
Mittlerweile sieben Arbeitsplätze geschaffen
Neben ihren Aufgaben im Büro bei der Warenbestellung und in der Buchhaltung war sie auch an der Kasse und der Käse- und Wursttheke gefordert, denn die personelle Ausstattung des Ladens musste über die ersten Wochen hinweg noch an die stabile Kundennachfrage angepasst werden. Diese Engstelle ist nun überwunden, der Laden hat immerhin sieben Arbeitsplätze geschaffen, davon einige in Teilzeit.
Bald auch Mittagssnacks aus der Küche
Auf mögliche Anlaufschwierigkeiten weist noch eine kleine Tafel hin, die bei der Kundschaft um Verständnis für die „Einruckelphase“ des Ladens wirbt. So sind wegen eines Wasserschadens die Toiletten noch nicht nutzbar, stattdessen muss das WC im Untergeschoss aufgesucht werden. Auch die Küche ist noch nicht voll einsatzbereit, sodass man sich, abgesehen von der schon gut bestückten Kuchen- und Teilchenauswahl und den belegten Brötchen, vorläufig noch mit – sehr gut nachgefragten – heißen Fleischkäswecklen begnügen muss. In Kürze soll aber die Bistroküche auch kleine Mittagssnacks wie Quiches, Salate oder Eintöpfe bereithalten.
Zu Anfang konnten Kunden auf einer Tafel Wünsche hinsichtlich des Sortiments notieren. Folglich habe sich da einiges entwickelt: So gibt es nun Zeitschriften, die Wursttheke ist um eine Fleischauswahl ergänzt, die Bierkastenstapel sind gewachsen, Lücken im Segment der Molkereiprodukte wurden geschlossen, sogar dem Lottospiel kann man frönen, die „jeden Tag“-Produktreihe lockt mit besonders preisgünstigen Artikeln.
Kunden nehmen auch Bistro gut an
Carolin Ast bekräftigt den Anspruch, den alltäglichen Einkaufsbedarf der Kunden zu decken. Inzwischen werde das Sortiment in seiner Kombination aus biologischen und konventionellen Erzeugnissen durchgängig gelobt. Auch das Bistro wurde gut angenommen, der Außenbereich mit den Tischen und Stühlen wurde inzwischen durch die Gärtnerei Hofstetter Mühle bepflanzt, deren Grünprodukte kann man im Laden kaufen.

Während des Gesprächs muss Caroline Ast schnell eine Platte mit Fingerfood ins Rathaus liefern, auch ein kleines Catering ist also schon möglich. Derweil hat sich Kunde Fritz Blum mit einem zweiten Frühstück am Nachbartisch niedergelassen. Gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt, steht er zu seinem Vorsatz, als Heiligenberger den Laden fortan regelmäßig für seine Einkäufe zu nutzen.
Etwas bedauert er aber, dass er nun seine Wochenendbrötchen nicht mehr im Wintersulgener Lädele besorgen wird. Deutlich aber seine Freude, „dass man jetzt im Ort endlich wieder zwischendurch sein Tässchen Kaffee trinken kann“. Nach anstrengenden Monaten herrscht große Zufriedenheit auch bei Carolin Ast: Dass das Projekt „einLaden“ derart gut gestartet ist, entschädigt sie für manche Mühen, und nächstes Jahr soll auch wieder ein Familienurlaub möglich sein.