Stau auf der B31? Wenn auf der Strecke zwischen Immenstaad und Hagnau mal wieder nichts mehr geht, umfahren Autofahrer den Engpass und biegen in Richtung Kippenhausen ab. Die schmalen Wege im Hinterland werden dann zum Leidwesen der Anwohner für den Durchgangsverkehr genutzt.

Anwohner und Gemeinde hatten schon kurz nach der Eröffnung der Ortsumfahrung Friedrichshafen darauf aufmerksam gemacht, dass der Verkehr auf der B31 häufig schon kurz vor Immenstaad ins Stocken gerät und Autofahrer auf Hinterlandstrecken ausweichen. Selbst Google schlägt an hoch frequentierten Tagen den Weg von Immenstaad über Kippenhausen nach Hagnau vor. „Der Feldweg nach Frenkenbach ist zur Rennstrecke geworden“, hatte Ortschaftsrat Martin Gomeringer schon im Herbst 2021 kritisiert.

Statt über die B31 schlägt die Navigationsapp schon mal den Weg von Immenstaad über Kippenhausen nach Hagnau vor.
Statt über die B31 schlägt die Navigationsapp schon mal den Weg von Immenstaad über Kippenhausen nach Hagnau vor. | Bild: Stefan Hilser, Google Maps

Hier geht es nur noch für Anlieger weiter

Dass Autofahrer den Schleichweg als Alternativroute für den Durchgangsverkehr nutzen, damit soll jetzt Schluss sein. Ab sofort gilt auf der Strecke zwischen Kippenhausen und Frenkenbach ein Durchfahrtsverbot mit dem Zusatz „Anlieger frei“. Nachdem zuletzt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern durch Kippenhausen durchgesetzt worden war, war nun bei einer erneuten Ortsbegehung zwischen der Verwaltung und der zuständigen Verkehrsbehörde beschlossen worden, die Durchfahrt zwischen Kippenhausen und Frenkenbach zu beschränken.

Bild 2: Stau auf der B31, Ausweichverkehr im Umland: Auf diesem Schleichweg soll damit Schluss sein
Bild: Schönlein, Ute

Auf der Verbindungsstraße zudem ein Tempo-30-Limit umzusetzen, wie sich das viele Betroffene zudem gewünscht hatten, das sei hingegen abgelehnt worden, sagt Immenstaads Hauptamtsleiter Michael Haase. Die Verkehrsbehörde sah dafür aktuell keinen Anlass, denn Verkehrsteilnehmer seien ohnehin verpflichtet, ihre Fahrweise der Straße anzupassen.

Durch das Durchfahrtsverbot rechnet die Gemeinde nun mit einer Lenkungswirkung. Für die Kontrolle, ob das Durchfahrtsverbot eingehalten wird, sei nicht die Gemeinde, sondern die Polizei zuständig. „Unser Gemeindevollzugsdienst darf nur den ruhenden Verkehr überwachen“, sagt Hauptamtsleiter Michael Haase auf Nachfrage.