Mit seinen 20 Jahren ist Stefan Schweinbenz der jüngste im Aquastaad-Team. 2017 hat er seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderwesen im Immenstaader Schwimmbad begonnen. Dieses Jahr hat der junge Mann seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Seit 1. September arbeitet er als Angestellter im Aquastaad.

Schweinbenz weiß um die Nachwuchssorgen, die es im Berufsfeld rund um das Bäderwesen gibt. Bei einem Rundgang durchs Schwimmbad erzählt er: „Für viele junge Menschen ist der Beruf nicht attraktiv. Die Arbeit am Wochenende ist für viele ein Problem. In der heutigen Zeit möchte man flexible Arbeitszeiten haben.“ Auch der Verdienst sei in seinem Beruf nicht so hoch wie in anderen Bereichen.
Doch Schweinbenz hat sich trotzdem vor etwa drei Jahren für die Ausbildung entschieden. „Wenn man Leidenschaft mitbringt und die schönen Seiten sieht, dann hat man einen tollen Job an der frischen Luft mit täglicher Seesicht“, sagt er und schmunzelt.
Für den 20-Jährigen ist es die Arbeit mit den Menschen, die ihn täglich aufs Neue begeistert – und der Zusammenhalt im Team. „Ich habe tolle Kollegen, wir können aufeinander zählen und haben Spaß bei der Arbeit“, sagt Schweinbenz.
Aufgaben des jungen Bademeisters sind vielfältig
Doch wie sieht die tägliche Arbeit eines Fachangestellten für Bäderwesen überhaupt aus? „Sehr vielfältig“, antwortet der junge Mann. Einen großen Teil seines Tages nimmt die Bäder- und Seeaufsicht ein, besonders in den Sommermonaten.
Außerdem ist Schweinbenz für die Technik des Schwimmbades verantwortlich, abends putzt er und morgens sorgt er dafür, dass alles desinfiziert wird. „Hygiene ist bei uns nicht nur in Corona-Zeiten wichtig“, betont Schweinbenz.

Ein weiterer wichtiger Teil seiner Arbeit: Schweinbenz ist Ansprechpartner für die Badegäste – beispielsweise, wenn sich ein Kind verletzt hat und ein Pflaster braucht. „Wir sind für die Menschen da, egal um was es geht“, sagt er.
Viel geändert hat sich am Arbeitsalltag des Bademeisters wegen der Corona-Pandemie nicht. Manchmal müsse Schweinbenz Gäste darauf hinweisen, auf dem Weg zur Toilette oder zu den Umkleiden einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. „Sonst ist alles wie immer.“

Während es diesen Sommer einige Badeunfälle im Bodensee gab, blieb es im Aquastaad ruhig. „Diese Saison gab es keine Situation, in der wir hätten eingreifen müssen“, sagt Schweinbenz. Dennoch ist sich der junge Mann seiner Verantwortung bewusst: Wenn er Wachdienst hat, ist er für die Sicherheit der Menschen im Wasser verantwortlich.
„Sicherheit ist das A und O. Und die liegt ganz in meiner Hand – gerade jetzt nach der Ausbildung, wenn ich alleine am Becken oder am See stehe“, sagt Schweinbenz. Während seiner Lehre war er stets mit einem ausgebildeten Bademeister an seiner Seite unterwegs.

Der 20-Jährige sagt, dass er an seiner verantwortungsvollen Aufgabe wächst und darauf Acht gibt, alles richtig zu machen. Dazu gehört seiner Meinung nach auch regelmäßiges Training. „Ich schaue, dass ich oft nach der Arbeit selbst noch meine Runden schwimme, damit ich fit bleibe. So bin ich mir sicher, dass ich im Notfall wirklich alles richtig machen kann.“
Bisher musste Stefan Schweinbenz noch nicht ins Wasser springen um einen Badegast retten. Doch er betont: Jeden Tag aufs Neue könne ein Unfall passieren. „Besonders im Sommer müssen wir in unserer Rolle als Aufpasser vorsichtig und wachsam sein.“
Schwimmer unterschätzen Entfernung im Bodensee
Viele Menschen würden sich beim Schwimmen im Bodensee überschätzen. Besonders häufig seien es Urlauber, die das Gewässer nicht kennen. „Wenn sie rausschwimmen, etwa zum Floß, dann unterschätzen sie die Entfernung, weil es vom Land nicht so weit aussieht“, weiß Schweinbenz.
„Wer weiter rausschwimmt, sollte in Begleitung sein“
Er rät Schwimmern, seine eigenen Fähigkeiten nicht zu überschätzen und bei Unsicherheit eine Schwimmhilfe mitzunehmen. „Ein Brett oder eine Schwimmnudel können helfen, wenn man sich auf dem Wasser einen Moment ausruhen muss“, sagt der junge Mann. Ein weiterer Tipp: „Wer weiter rausschwimmt, sollte möglichst immer in Begleitung sein und nicht alleine losziehen.“