Die Stadt schafft angesichts der bestehenden Belegungszahlen in Kitas und den ermittelten Bedarfen weitere Kindergartenplätze. Der Kindergarten St. Elisabeth an der Spitalstraße wird umgebaut und erweitert. Es geht um Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren (U3) in zwei Gruppen sowie zusätzlich um Ganztagsbetreuung.

Kosten auf rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt

Einen Beschluss hierzu hat der Gemeinderat vor ziemlich genau zwei Jahren gefasst. Die Kosten wurden auf rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt, die Finanzmittel sind im städtischen Haushalt 2020 bis 2022 eingestellt. In dieser Summe enthalten sind auch die Kosten für den Umbau im vorhandenen Komplex. Der geplante Neubau mit einem Bereich für die Unter-Dreijährigen besitzt eine eigene Küche sowie Essensbereiche. Erschlossen wird er vom Haupttrakt aus durch einen Tunnel.

Kita St. Elisabeth übergangsweise in Markdorf-Süd

Vom Ablauf her ist es so, dass der für sechs Gruppen ausgelegte Kindergarten in Markdorf-Süd – Spatenstich war im Oktober – gebaut wird und bis September 2020 fertig sein soll, damit dort der Kindergarten St. Elisabeth übergangsweise seinen Betrieb aufrecht erhält, während der Umbau und die Erweiterung am Heimatstandort an der Spitalstraße erledigt werden.

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Stadtrat Neumann befindet Kosten als unverhältnismäßig

In jüngster Sitzung am Dienstagabend ging es rein formal darum, das Friedrichshafener Architekturbüro GMS Freie Architekten mit der Umsetzung der vorliegenden Planung zu beauftragen. Dies hat der Gemeinderat beschlossen. Jens Neumann (Freie Wähler) stimmte dagegen. Der Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen sei unbestritten.

Doch Neumann ist der Auffassung, dass angesichts der wirtschaftlichen Situation und der Haushaltsdebatte die Kosten von 2,5 Millionen Euro in keinem Verhältnis zu dem stünden, was für St. Elisabeth entstehe. Gerade weil Markdorf in Sachen Kinderbetreuung top aufgestellt sei, gebe es auch andere Lösungsmöglichkeiten.

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Stadtrat Uwe Achilles (SPD) befand, er glaube nicht, dass Markdorf nach Abschluss der Bauarbeiten für den Kindergarten Markdorf-Süd sowie für St. Elisabeth zu viele Kindergartenplätze haben werde. Die Stadtverwaltung werde eher weiterhin Arbeit damit haben, Eltern zu vertrösten. Achilles verwies auf den Rechtsanspruch auf U3-Plätze.

Kapazitäten in zwei Kitas längstens ausgereizt

Bürgermeister Georg Riedmann entgegnete, die Kosten für St. Elisabeth seien mit denen für die Kita Markdorf-Süd vergleichbar. Zwar sei Markdorf sehr gut aufgestellt, was die Betreuung anbelangt. Allerdings seien die Kapazitäten in zwei Kitas längstens ausgereizt. Und würde der Rechtsanspruch auf U3-Plätze komplett eingefordert, könnte dieser nicht erfüllt werden.

Hohe Betreuungsqualität

Zum Thema Qualität der Betreuungsangebote sagte Riedmann: „Wir sind da auf einem enorm hohen Niveau, da haben wir uns alle miteinander in Markdorf und landesweit hineinbugsiert. Wir spüren den Druck und die Verpflichtung, genau dieses Niveau zu halten, was wir in Markdorf und im Bodenseekreis an den Tag gelegt haben.“

Zum jetzigen Zeitpunkt wolle man in Markdorf nicht den Anstoß zu einer Qualitäts-Diskussion geben, das müsse in einer konzertierten Aktion geschehen, mit der Fragestellung, wie die Betreuungsqualität in Kindergärten im Jahr 2025 aussehen solle.

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CDU-Stadträtin Martina Koners-Kannegießer befand, dass es zu gegebener Zeit nicht schlecht wäre, die Niveau-Frage in Markdorf zu stellen. Man müsse das einmal sachlich durchgehen, ob Ausstattungen immer auf hohem Niveau sein müssten oder ob es auch mit etwas weniger gehe.