Gabriele Münzer

Die Artenvielfalt bei Insekten ist massiv gefährdet. Anlass für den BUND, vor wenigen Tagen ins Mehrgenerationenhaus einzuladen und über das Thema „Schutz von Insekten„ zu informieren. Franz Beer, Vorstand der BUND-Ortsgruppe Markdorf, sensibilisierte die Zuhörer für eine insektenfreundliche Gestaltung von Garten oder Terrasse. „Die wirbellosen Tiere benötigen geeignete Lebensräume. Die gängigen Steinwüsten in Gärten bieten weder Nahrung noch Nistmöglichkeiten“, so Beer.

Im Gegensatz dazu könne man Moränensteine in die Gartengestaltung einbinden. Eine Handvoll Samen auf die Steine geworfen, so empfiehlt er, und recht schnell siedelten sich in den Ritzen blühende Pflanzen an. Als „Insekten-Restaurant“ bezeichnete Beer Löcher in alten Bäumen. Sie sähen zwar mitunter unschön aus, böten jedoch einen perfekten Unterschlupf.

Elisabeth Moll-Simons (stehend) von der BUND Ortgruppe Markdorf erklärt den Zuhörern, welche Nisthilfen für Insekten geeignet sind und ...
Elisabeth Moll-Simons (stehend) von der BUND Ortgruppe Markdorf erklärt den Zuhörern, welche Nisthilfen für Insekten geeignet sind und wie man sie selbst bauen kann. | Bild: Münzer, Gabriele

Auf eine schier unerschöpfliche Anzahl insektenfreundlicher Pflanzen ging Gerlinde Sachs, Gartengestalterin aus Meckenbeuren, an diesem Abend ein. Im „Gastronomieführer für Insekten„ fanden sich auch die fette Henne oder das Bergbohnenkraut wieder. Neben ausreichenden Nahrungsquellen benötigen die wirbellosen Tiere jedoch auch Nisthilfen. Elisabeth Moll-Simons, Beirätin in der BUND-Ortsgruppe, erklärte den Insektenfreunden, worauf man bei Insektenhotels achten müsse und wie man sie selbst herstellen könne. Moll-Simons weiß: „Viele Insektenhotels sind ungeeignet, weil die Löcher zu groß und die Gänge nicht tief genug sind“.

Am besten baue man die Nisthilfe selbst. Man brauche dafür lediglich Hartholz und eine Bohrmaschine. Auch die als Sichtschutz bekannten Schilfmatten böten perfekte Nistplätze für Insekten. Vorher in Wasser eingeweicht ließen sich die Halme leicht auf eine Länge von zehn bis zwölf Zentimetern zuschneiden. Gebündelt könne man sie dann an einem geschützten, trockenen Ort platzieren. Wichtig sei es, die Halme von hinten mit Lehm oder Ähnlichem zu verschließen. „Die Nisthilfen sollten möglichst nicht in sonniger Südlage aufgestellt werden, da die Wintersonne sonst das Insektenhaus erwärmt und die Insekten aus ihrem Winterschlaf weckt“, erklärt sie abschließend.

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Für die Zuhörer bot der Abend eine Vielzahl an wertvollen Tipps rund um den Schutz von Insekten und sensibilisierte dafür, dass Insekten nicht zwingend unerwünschte Schädlinge sind, sondern wichtiger Bestandteil einer gesunden Fauna.