Markdorf Es ist kalt. Es regnet. Und verhältnismäßig früh ist es obendrein an diesem Samstagmorgen. Trotzdem sind zahlreiche Markdorfer dem Aufruf der Stadt gefolgt, an der alljährlichen Stadtputzete „Sauberes Stadt“ teilzunehmen. Auf der Bühne der Stadthalle, dem Treff- und Ausgangspunkt fürs große Müll- und Abfallsammeln, stehen die Kisten mit Zangen, Arbeitshandschuhen und den grauen Müllsäcken aus Kunststoff, die 120 Liter fassen. Amman vom Stadtbauamt und Mattias Brutsch vom Bauhof hatten das vorbereitet.
Levina macht der Regen nicht aus. Die Siebenjährige trägt eine rote Weste der Markdorfer Jugendrotkreuz-Gruppe. Warum sie heute dabei ist? „Damit es wieder sauberer wird“, sagt sie. „Wir haben schon öfter mitgemacht“, erklärt Sabine Kilian, die neue Leiterin des Rot-Kreuz-Nachwuchses. Weniger Zigarettenkippen, Pizza-Kartons und Getränkedosen im Stadtbild sind aber nur die eine Seite, weshalb sich Kinder und Jugendliche aus etlichen Vereinen, aber auch ganze Schulklassen, engagieren. Mit ins Gewicht fällt, dass die Stadt für jeden Teilnehmer, der einem Verein oder einer Schule angehört, 7 Euro für die Klassen- oder Vereinskasse spendiert. Für Tobias, 14, von den Modelleisenbahnfreunden Markdorf kommt noch ein weiterer Beweggrund hinzu: „Ich find‘ es einfach cool, hier mitzumachen.“ Im Grunde sei es „hier bei uns in Markdorf mit der Sauerei ja nicht so schlimm wie in den größeren Städten“, sagt der 14-Jährige. Umso wichtiger sei es, in den Schmuddelecken aufzuräumen.

Das machen die Mitarbeiter des Bauhofs an den Hotspots sogar zweimal am Tag, erklärt Mattias Brutsch. So zum Beispiel an der Unterführung Zeppelinstraße beim Bildungszentrum Markdorf. Auf dem Schirm hätten seine Bauhofkollegen indes auch die Stellen, an denen sich vor allem nach den Wochenenden oftmals leere Flaschen und andere Party-Spuren finden, sagt Brutsch. Immerhin wirke die Stadtputzete nach jeder Aktion noch einige Wochen lang nach, bis es wieder schlimmer werde, so Brutsch.