Sie stehen auf „Bergbauernbuam“, die es in Ihrer Kärntner Heimat natürlich gibt und die wir hier am Bodensee nicht haben. Freuen Sie sich denn auch auf unsere Bodenseebuam und -mädels, wenn Sie am 17. Mai nach Markdorf kommen?
Ich freue mich schon sehr darauf. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass auch Menschen, die nicht am Berg wohnen, die Bergbauernsongs richtig feiern können. Deswegen freue ich mich, wir lassen uns überraschen und werden alles geben, aber ein gutes Gefühl hab ich auf jeden Fall!
In Österreich sind Sie längst schon ein Star, hier in Deutschland steigt Ihr Stern gerade rasant auf. Was macht Ihre Musik so besonders und hebt sie von üblicher Schlagermusik ab?
Mir war immer wichtig, dass es bodenständig, ehrlich und echt ist. Ich denke, dass sich in dieser schnelllebigen Zeit, in der wir uns gerade befinden, viele nach dem Gefühl der Heimat sehnen. Ich wohne auf 1100 Metern und singe das, was ich wirklich tagtäglich zuhause erlebe und freue mich natürlich, dass es jetzt langsam auch in Deutschland los geht.
Ihre Songs und vor allem der „Drive“, den sie haben, leben auch vom Dialekt. In Ihrer Heimat kann das Publikum jede Zeile mitsingen. Wie fangen Sie in Deutschland Ihr Publikum ein?
Ich sag‘ mal so, ich hab‘ ja den Vorteil, dass schon vor mir ein paar Österreicher sehr bekannt in Deutschland wurden. Da hat man gemerkt, dass es eigentlich egal ist, ob es österreichisch oder hochdeutsch ist. Wenn die Musik zum Mitfeiern einlädt und die Texte eingängig sind, dann singt man auch im Dialekt mit. Bei den englischsprachigen Songs ist es dasselbe, da singen wir auch alle mit, obwohl es vielleicht nicht alle verstehen. Ich denke nicht, dass es ein Problem ist, dass der Dialekt österreichisch ist.

„Nicht mit Melissa!“, heißt es auf Ihrer Homepage, wenn es um das beliebte Klischee des blonden Mädels geht, das brav mit seiner Harmonika durch die Alpen spaziert. Statt blond und brav gibt es „LederHosenRock“. Was ist das?
„LederHosenRock“ ist einfach die Mischung aus der typischen Lederhosenmusik und dem moderneren Rock. Wir mischen da viel zusammen und ich finde, das ist fast schon eine eigene Sparte geworden. Es ist kein typischer Schlager, es ist nicht typisch Volksmusik, sondern unterm Strich einfach Melissa. Ich bin ja auch nicht ganz die Brave, ich polarisiere ja auch immer ein bisserl. Ich sage, wir vom Land dürfen auch ein bisschen frecher sein und jeder soll das so machen, wie er es fühlt und ich spür‘ einfach den „LederHosenRock“, so wie ich ihn musikalisch ausführ‘.

Wir nehmen an, dass Sie in Markdorf noch nicht gewesen sind, am Bodensee vielleicht aber schon. Kennen Sie die Bodenseeregion?
Ja ,ich bin vor Jahren sogar am Bodensee Tretboot fahren gewesen, wir hatten da ein Konzert. Daran werden sich wohl nicht mehr so viele erinnern, weil es früher einfach noch kleiner und unscheinbarer war. Ich habe aber die Tage dazwischen immer sehr genutzt. Wenn man so viel unterwegs ist, muss man sich auch ab und zu was gönnen. Als wir dann mal frei hatten, waren wir Tretboot fahren und gut essen!

Mit Ihrer Bergbauern-Tour sind Sie seit Ende April wieder unterwegs und treten in Österreich, Deutschland und auch auf Mallorca auf. Was bedeutet es Ihnen, auf Tour zu sein und wie wichtig ist für Sie der direkte Kontakt zu Ihren Fans?
Der war mir immer schon wichtig, von Anfang an. Ich bin ja eigentlich in Österreich bekannt geworden, da ich manchmal längere Autogrammstunden gehabt hab‘ als der Auftritt gedauert hat. Früher in den Diskotheken teilweise bis 4 Uhr morgens. Ich mache auch meine Social-Media Kanäle selbst. Auf der Bergbauern-Tour ist mir auch wichtig, dass ich die Kinder immer wieder auf die Bühne hole, zumindest bei einem Song. Ich finde immer so viele Kinder vor der Bühne und ich denke mir dann, Kinder sind so ehrlich, das ist ein Riesenkompliment, wenn einem Kind das gefällt, was du machst. Ich versuche immer, Jung und Alt zu verbinden und jedem das Gefühl zu geben, dass ich eine von ihnen bin. Diese Einstellung ist mir sehr wichtig.
Von Ihrem Vater haben Sie als Sechsjährige das Spiel auf der steirischen Harmonika gelernt, die Harmonika ist heute noch – neben der pinken Lederhose – Ihr Markenzeichen. Wie wichtig ist Familie für Sie?
Familie ist das Wichtigste im Leben. Ich bin so liebevoll aufgewachsen und war immer ein sehr familiärer Mensch. Meine Kindheit hat mich geprägt! Für mich ist auch meine Band und mein Team wie eine zweite Familie, anders würde es aber auch gar nicht gehen. Wenn man so viel unterwegs ist, braucht man einfach den Halt, somit hab ich zuhause meine Familie und meine Bergbauernfamilie, wenn ich unterwegs bin.
Für unsere Leser, die Sie noch nicht kennen: In ein paar Sätzen, wovon handeln Ihre Songs?
Meine Songs handeln von den Bergbauernbuam, von dem Leben, welches mich geprägt hat, aber auch von Themen, die man als Künstler ansprechen sollte. „Amelie“ zum Beispiel, hier geht es um knallhartes Mobbing, besonders im Netz. Es belastet mich manchmal sehr, dass teilweise Eltern zu mir gekommen sind und über das Mobbing im Internet erzählt haben. „Kompliment“ hat auch eine Botschaft: Die letzten Jahre waren für uns alle sehr schwierig und jeder musste seine eigene Krise bewältigen. Ich wollte immer für alle Musik machen und deshalb hab‘ ich den Menschen einfach ein Kompliment ausgesprochen. Ich singe natürlich auch viel über Bergbauernbuam und Traktoren, aber auch über Dinge, die mich beschäftigen und die ich mitbekomme. Ich interessiere mich sehr für Menschen und möchte natürlich auch Dinge aussprechen, die auch andere beschäftigen.
Am 17. Mai treten Sie beim Markdorf Open Air auf dem Marktplatz auf. Auf was dürfen sich Fans freuen? Können Sie schon ein wenig über Ihre Bergbauern-Auftritte und Ihre Shows verraten?
Man kann sich natürlich freuen! Wir werden alles geben, um die Leute glücklich zu machen! Nicht umsonst heißt mein neuestes Album „Glück“. Ich glaub ich bin auf der Welt, um anderen eine Freude zu machen und das will ich natürlich auch in Markdorf. Das Lebensgefühl der absoluten Freude verbreiten, das ist mein Ziel.