Das Gebäude soll heller werden und ein wärmeres Ambiente erhalten. Der Bürgersaal bleibt, wird mit moderner Technik ausgestattet und mittels Glaswand soll mehr Helligkeit und Offenheit zum Foyer hin entstehen. Das offene Treppenhaus stelle eine „Qualität dar, die es zu erhalten und hervorzuheben gilt“, sagte Sven Vandeven vom beauftragten Büro Lieb Architekten.

Es werde einen speziellen Schutzvorhang brauchen, der im Brandfall aktiviert wird, damit Qualm und Rauch nicht auf andere Etagen übergreifen. Bei der Fassadengestaltung werde auf Nachhaltigkeit der Materialien geachtet, weil die auf Dauer gesehen kostengünstiger seien.
Über Details innerhalb eines angesetzten Kostenrahmens von rund 5,8 Millionen Euro wird der Gemeinderat nach der Sommerpause im September entscheiden. Klar ist, dass die Räume im Rathaus zukunftsfähig umgestaltet und ausgestattet werden sowie die Fassade durch höhere Fenster und wohl graufarbene Klinker eine Aufwertung erfährt. Klar ist auch, dass der Platz im Rathaus nicht ausreichen wird, rund 450 Quadratmeter müssen anderweitig geschaffen werden. Auch das Archiv wird ausgelagert. Des Weiteren gilt es, geltenden Brandschutzbestimmungen gerecht zu werden.

Geteilte Meinungen zu einem ersten Entwurf für das einstige Gasthaus Adler: Stadtbauamtsleiter Michal Schlegel legte dar, dass dort ohne Weiteres Büroräume für die Verwaltung eingerichtet werden könnten. Im Untergeschoss, früher wurden dort Kegelbahnen betrieben, könnte eine Gastronomie untergebracht werden, mit Bewirtung auf der Freifläche vor dem Haus.

Die Freie-Wähler-Stadträte Jens Neumann und Dietmar Bitzenhofer hielten dagegen. „Der Adler sollte in keinster Weise für Büroräume genutzt werden.“ Neumann schlug vor, Büros im Nachbargebäude östlich des Rathauses unterzubringen. Der Adler und dahinter das alte Schulhaus mit Musikschule müsse in ein Gesamtkonzept eingebunden werden. Die Anforderungen an Räume für einen Musikschulbetrieb seien ganz andere als das, was durch die vorhandenen geboten werde. „Charmant wäre eine Gastronomie im Adler mit Fremdenzimmern oder ein Hotel“, befand Neumann.
Dietmar Bitzenhofer schlug verbal in dieselbe Kerbe: „Keine Gastronomie im Adler-Keller! Die Gäste würden dann ja wie in einem Loch sitzen. Ich verstehe diese Planung nicht.“ Er verwies darauf, dass in früheren Diskussionen von einem Hotelbetrieb gesprochen worden sei.

Rolf Haas (FDP) schlug angesichts der Stadtfinanzen vor, für den Adler einen Investorenwettbewerb auszuschreiben. Kerstin Mock (CDU) sprach sich dafür aus, mit den Adler-Plänen nicht zu lange zu warten. „Die Gebäudesubstanz wird nicht besser“. Sie war gegen einen Investorenwettbewerb. „Investoren wollen ihr Geld verzinst wieder.“ Uwe Achilles (SPD) befand, es sei nicht schlimm, wenn der Adler durch Verwaltung und Gastronomie doppelt genutzt werde. „Wir von der Umweltgruppe sind mit der Lösung sehr einverstanden“, sagte Susanne Deiters Wälischmiller.

Bürgermeister Georg Riedmann erklärte im puncto Gesamtkonzept altes Schulhaus und Adler: „Im Schulhaus ist ja nicht nur die Musikschule, sondern auch ein Kindergarten.“ Wenn das Gebäude umgenutzt werden solle, müsse klar sein, dass dann ein Ausgleich für den Kindergarten zu schaffen sei. Es müsse dann wieder gebaut werden.